Heiraten

Viele Ostschweizer Paare geben sich am 22.2.22 das Ja-Wort

· Online seit 17.01.2022, 06:29 Uhr
Gleich zwei Schnapszahlen gibt es im nächsten Monat. Das bedeutet viel Arbeit für die Standesämter. Im Thurgau sind bereits alle Trauungstermine ausgebucht und auch St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden vermelden einen grossen Ansturm.
St.Galler Tagblatt/Chiara Gerster
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Ein unvergessliches Datum für ein unvergessliches Fest: Schnapszahlen waren als Hochzeitsdatum schon immer beliebt. Weil es im nächsten Februar von Zweien nur so wimmelt, erwartet die Standesämter viel Arbeit: und zwar am 2.2.22 und am 22.2.22. In allen Ostschweizer Kantonen ist eine hohe Anfrage nach Trauungen an den beiden Daten bemerkbar. Besonders zum 22. Februar sagen viele Paare «Ja».

Standesämter im Thurgau sind ausgebucht

Im Thurgau macht sich die Nachfrage besonders bemerkbar: Im ganzen Kanton gibt es an den beiden Daten keinen einzigen freien Termin mehr. 36 glückliche Paare konnten sich entweder den 2. oder 22. Februar als Hochzeitsdatum sichern, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Dass schon alles ausgebucht ist, liege möglicherweise auch an daran, dass es im Thurgau bloss zwei Zivilstandesämter gibt.

«Schnapszahlen sind bei uns eigentlich immer ausgebucht», sagt Rosmarie Schamberger, Leiterin des Zivilstandesamtes Thurgau Ost. Dieses Jahr seien an den Daten schon relativ früh keine Termine mehr frei gewesen. Zudem sei das Standesamt Ost für ein relativ grosses Einzugsgebiet zuständig. «Gegen den Frühling sind wir an Freitagen immer zu dritt am Trauen und trotzdem meist ausgebucht», sagt Schamberger. Unter der Woche gebe es jedoch üblicherweise noch einige freie Termine – ausser eben sie fallen auf eine Schnapszahl.

In St.Gallen gibt es mehr spontane Hochzeiten durch Corona

Nicht ganz so gross ist der Ansturm im Kanton St.Gallen. Wer sich auf dem regionalen Zivistandesamt Uzwil am 22. trauen möchte, muss sich aber trotzdem sputen. Bereits sechs Trauungen sind auf den Tag geplant – Plätze gibt es bloss acht. «Das sind eher viele Anfragen», sagt Franziska Wirth, Leiterin des regionalen Zivilstandesamtes. So fanden beispielsweise am 7.7.17. ebenfalls sechs Trauungen statt, und das war ein Freitag. An einem normalen Freitag würden durchschnittlich drei bis vier Paare heiraten – an einem Dienstag niemand. Für den 2. sei bisher keine Trauung geplant. Das könne sich jedoch noch ändern, denn wegen der Pandemie würden Paare ihren grossen Tag vermehrt spontan planen, heisst es.

Eine ganz besondere Trauung findet am 22. in Rorschach statt: Zwei Verliebte werden in einem Schloss den «Bund fürs Leben» eingehen. Zudem ist das regionale Zivistandesamt Rorschach an diesem Tag mit sechs Trauungen ausgebucht. Auch für den 2. seien bereits fünf Anmeldungen eingegangen. Gemäss Leiter Dominik Stillhard sei das für eine Schnapszahl aber eher wenig: «Der Februar ist nicht unbedingt ein Trauungsmonat.»

Beim regionalen Zivilstandesamt St.Gallen sei der Ansturm auf die beiden Daten sogar eher gering. Erst eine einzige Reservation ist für den 22. eingegangen – für den 2. überhaupt keine. Als Grund für die wenigen Anmeldungen vermutet auch Leiterin Stephanie Mogg die Jahreszeit: «Die meisten Paare heiraten bei uns zwischen Frühling und Spätherbst.» Ganztägig ausgebucht seien sie jedoch ohnehin sehr selten. Pro Tag können in St.Gallen maximal 15 bis 20 Trauungen stattfinden. Und an einem durchschnittlichen Freitag seien es gerade Mal sechs bis zehn.

Einzelne freie Termine in Appenzell Ausserrhoden

Im Appenzellerland sind ebenfalls noch einige Termine zu ergattern – wenn auch nicht viele. Im Zivilstandesamt Vorderland von Appenzell Ausserrhoden ist der 22. mit sechs Anmeldungen schon «plus minus ausgebucht». Dass sei für eine Schnapszahl zwar normal, die sechs Anmeldungen würden jedoch bereits ungefähr zehn Prozent aller Trauungen im Jahr ausmachen. «Als kleines Amt trauen wir pro Jahr durchschnittlich 60 bis 70 Paare», sagt Leiterin Jeannette Eisenhut. Schnapszahlen habe sie schon viele erlebt – seit bald 34 Jahren arbeitet Eisenhut bereits als Zivilstandesbeamtin. «Besonders an den 7.7.2007 kann ich mich gut erinnern. Damals hatten wir genau sieben Trauungen an einem Samstag.»

Auch beim Zivilstandsamt Appenzeller Hinterland ist der 22. gefragt. «Wir haben fünf Termine. Das ist sehr selten an solch einem Wochentag im Winter», sagt Johannes Wey, Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Herisau. Der Nachmittag ist somit bereits ausgebucht – am Morgen sind noch vier Termine frei. Im gesamten Jahr würden sich bei ihnen ungefähr 100 Paare das Ja-Wort geben.

Ein Grund am Tag mit den vielen Zweien zu heiraten: Mit einer Schnapszahl als Hochzeitstag läuft man weniger in Gefahr, das besondere Datum zu vergessen. Wey sagt: «Einige Paare geben an, am 22.2. heiraten zu wollen, weil sie sich so den Hochzeitstag besser merken können.»

veröffentlicht: 17. Januar 2022 06:29
aktualisiert: 17. Januar 2022 06:29
Quelle: St.Galler Tagblatt

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