Viele St.Galler haben Schulden
Schulden zu haben ist fast normal geworden: Laut einer Studie des Bundesamtes für Statistik leben vierzig Prozent der Schweizer Bevölkerung in einem Haushalt, der auf irgendeine Art und Weise verschuldet ist. Gesamtschweizerisch ist die Schuldnerquote 2016 wieder angestiegen, und zwar um 0,3 Prozent, wie das Wirtschaftsunternehmen CRIF AG berechnet hat. Sie liegt 2016 bei 5,6 Prozent bei den Privatpersonen - damit hat jede 20. Person die in der Schweiz lebt Schulden. Die schlechtesten Zahler wohnen in Genf. Dort ist die Schuldnerrate bei 9,2 Prozent.
Stadt-Land-Gefälle
Generell gibt es in den Städten mehr Schuldner als auf dem Land. Dieses Gefälle zeigt sich im Kanton St.Gallen markant: Die Stadt hat eine Schuldnerquote von 7,1 Prozent, nach Basel die zweitgrösste Quote in der Deutschschweiz. Im ganzen Kanton sind es aber nur fünf Prozent. Spitzenreiter bei der Zahlungsmoral sind die Appenzeller: Appenzell Innerrhoden weist die tiefste Schuldnerquote auf, nämlich 1,4 Prozent.
Das Auto bringt Schulden
Die häufigste Art von Schulden sind Zahlungsrückstände, vor allem von Fahrzeug-Leasingverträgen. 18,4 Prozent der Bevölkerung leben gemäss Bundesamt für Statistik in einem Haushalt mit mindestens einem auf Kredit gekauften Fahrzeug.
Volkswirtschaft leidet
Mit den wachsenden Schulden nimmt offenbar auch die Zahlungsmoral ab: Laut dem Verband Schweizerischer Inkassotreuhandinstitute (vsi) sinkt die Zahlungsmoral bei den Schweizerinnen und Schweizern von Jahr zu Jahr. Die Inkassoforderungen sind im Jahr 2016 von 1.8 Milliarden CHF auf über 2 Milliarden Schweizer Franken angestiegen. Das ist eine Zunahme von fast 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Bestand der Verlustscheine stieg um 10 Prozent von 8 Milliarden auf 10 Milliarden Schweizer Franken. «Die Gläubiger in der Schweiz verlieren immer mehr Geld. Das ist auf die Dauer ein Problem für die Volkswirtschaft Schweiz», sagt Eveline Küng, Präsidentin des vsi.