Weihnachtsmärchen

Von Armut betroffen: FM1-Hörerin überrascht bedürftige Sonja

· Online seit 25.12.2019, 15:03 Uhr
Happy End für Sonja aus Trübbach: Die 49-Jährige erzählte im Radio von ihrem Leben am Existenzminimum. Damit bewegte sie eine Hörerin so sehr, dass ihr diese ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk machte.
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Weihnachtsmärchen können manchmal wahr werden. Sonja aus Trübbach wurde Teil eines solchen Märchens. Ihre Weihnachtsgeschichte schreibt sie dank eines Radiobeitrags von FM1.

Die 49-Jährige ist alleinerziehende Mutter von drei Teenager-Söhnen und lebt in Armut. Das Geld reicht selten für alle 30 Tage des Monats: Rechnungen können nicht immer bezahlt werden, Ferien und Friseurbesuche sind Wunschträume der kleinen Familie. Seit zehn Jahren, seit der Trennung von ihrem Mann, lebt Sonja nun schon am Existenzminimum. Sie ist eine von 675'000 Menschen in der Schweiz, der es so geht.

Sonja erzählt Geschichte in Sonntags-Sendung

Im Rahmen der FM1-Sendung «Gott und d'Wält» wurde die Geschichte von Sonja an einem Sonntag im Dezember ausgestrahlt. Die 49-Jährige erzählte im Radio, wie sie ihren Alltag mit wenig Geld bewältigt und wie schwierig es für sie lange war, Hilfe von anderen zu akzeptieren.

Dabei hört ihr jemand ganz genau zu. Es ist die Person, die mit Sonja diese Weihnachtsgeschichte schreiben wird – es ist Monika (Name geändert). Sie hörte am Sonntagmorgen die Geschichte von Sonja und für sie ist schnell klar, dass sie helfen möchte. Noch am selben Tag startet sie ihre Spendenaktion. Zuhause hat sie noch Säntistickets, welche sie in ein Couvert steckt und sich damit auf den Weg macht.

1000 Franken und Säntistickets

Einen Stopp legt sie bei einem Bankautomaten ein – 1000 Franken werden dem Couvert beigefügt. Monika möchte den Umschlag noch am Sonntag auf der Redaktion abgeben, doch die Türen zum Gebäude sind verschlossen. Zuhause telefoniert sie mit der Redaktion und vereinbart ein Treffen.

Am Dienstag stehen sich Sonja und Monika im FM1-Studio dann erstmals gegenüber. Sonja weiss, dass jemand etwas spenden will, was genau, weiss sie aber nicht. «Ich war sehr gespannt, wer mir nach so wenigen Zeilen, die im Radio ausgestrahlt wurden, helfen möchte», sagt sie und ergänzt: «Es ist überwältigend, dass ich mit meiner Art und Weise Wellen geschlagen habe.»

Spenderin Monika erzählt, dass sie einst in einer ähnlichen Situation war. «Wir hatten früher auch finanzielle Schwierigkeiten. Mit wenig Geld sechs Kinder zu ernähren, war nicht immer einfach.» Doch mittlerweile gehe es ihr viel besser und daran möchte sie andere Leute teilhaben lassen. «Wenn wir alle ein wenig mehr zueinander schauen würden, hätten wir eine ganz andere Welt.» Die Spenderin übergibt den Umschlag an Sonja.

Als Sonja das Couvert öffnet, ist sie sprachlos. Sie hat Tränen in den Augen, ihre Stimme zittert. «Es ist unglaublich, ein solches Couvert in den Händen zu halten. Danke viel viel mal.» Mit dem Geld werde sie vor Jahresende noch das eine oder andere begleichen, damit sie ohne Schulden ins neue Jahr starten könne, sagt sie gerührt. Und auf den Ausflug auf den Säntis freue sie sich riesig. «Ich war noch nie dort.»

Gutes Karma 

«Ich helfe so vielen Menschen und werde jetzt so gross beschenkt. Das ist unglaublich.» Sonja erzählt, dass sie früher einst die Person war, die jeweils Lebensmittel an ein bedürftiges Paar brachte. «Auch heute noch versuchen ich vielen Personen zu helfen.» Das sei vielleicht nicht im finanziellen Rahmen, aber mit Zuhören und Zeit haben. Die Spende sei nun ihr Karma. Es bescherte ihr ein Weihnachtsgeschenk, wie sie es nicht erwartet hatte.

veröffentlicht: 25. Dezember 2019 15:03
aktualisiert: 25. Dezember 2019 15:03
Quelle: FM1Today

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