Neue Massnahmen

Von erleichtert bis ernüchtert – so reagieren die verschiedenen Branchen

03.12.2021, 18:11 Uhr
· Online seit 03.12.2021, 18:07 Uhr
Der Bundesrat will Bars und Clubs die Möglichkeit geben, freiwillig auf 2G zu setzen und dafür auf die Maskenpflicht zu verzichten. Auch der St.Galler Gewerbeverband ist den Anpassungen des Bundesrats gegenüber positiv eingestellt – im Gegensatz zu den Schulleitern.

Quelle: TVO/FM1Today/Dario Brazerol

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Eine Erweiterung der Masken- und Zertifikatspflicht, 2G-Möglichkeiten, dringende Homeoffice-Empfehlung und kürzere Gültigkeitsdauer von Tests: Der Bundesrat reagiert auf die aktuelle Situation in der Schweiz, verzichtet aber darauf, den Schulen repetitive Tests vorzuschreiben.

Dies bliebt damit Sache der Kantone – und ein Flickenteppich. Ein Umstand, den Thomas Minder, Präsident des Schulleiterverbands ärgert. «Repetitives Testen an den Schulen ist bei entsprechender Organisation gut möglich. Es kostet natürlich einiges, hat sich jedoch bewährt. Es ist schade, dass wir schweizweit nicht die gleichen Regeln haben», sagt Minder gegenüber TVO.

Ausbruchstestungen haben Grenzen

Erst dann zu testen, wenn es bereits Ansteckungen gibt, sei bei den derzeit hohen Fallzahlen nicht mehr praktikabel. «Dann sind Ausbruchstets schnell am Anschlag. Wir halten aus diesem Grund Reihentests für das richtige Mittel», sagt Minder.

Diese seien für die Schulen gut durchführbar. Er setzt nach wie vor auf eine einheitliche Lösung. «Es ist eine verpasste Chance, aber wir hoffen darauf, dass sich die Kantone auf einheitliche Regeln in den Volksschulen einigen können.»

Gewerbeverband einverstanden mit milder Massnahme

Mit dem Entscheid des Bundesrats wird ab Montag die Maske wieder Teil des Berufsalltags. Gut so, heisst es vom St.Galler Gewerbeverband. «Der Bundesrat hat sich für die schwächste der drei Varianten entschieden, welche er in die Konsultation geschickt hat. Das ist aus unserer Sicht verhältnismässig», sagt Felix Keller, Präsident des St.Galler Gewerbeverbands.

Dies, obwohl in vielen Betrieben die 3G-Regel herrscht. Für Keller ist aber klar: «Die Situation in den Spitälern hat sich zugespitzt. Wir müssen Massnahmen treffen und die Maskenpflicht hat sich bewährt – unabhängig von 3G.»

Quelle: TVO/FM1Today/Dario Brazerol

Bars und Clubs: «Erleichterung ist spürbar»

Viele Bars und Clubs haben nach dem Vorschlag des Bundesrats (und den konkreten Massnahmen in der Ostschweiz) bereits die Schliessung ihrer Lokale beschlossen. Mit einer Maskenpflicht und einer nur im Sitzen erlaubten Konsumation sei der Betrieb de facto unmöglich, so die Begründung.

Mit der nun in Aussicht gestellten, freiwilligen 2G-Möglichkeit ändert sich das. «Die Erleichterung ist spürbar», sagt Alexander Bücheli, Mediensprecher der Bar- und Clubkommission Zürich. Der Entscheid sei sehr wichtig, denn die Festtage generierten einen grossen Teil des Jahresumsatzes. Mit 2G könne man einen Teil dieses Umsatzes retten.

Gleichzeitig erhöhe sich jedoch auch der Aufwand für das Personal, dazu sei unklar, wie die Gäste reagieren. Das sei eine Herausforderung, sagt Bücheli: «Trotzdem überwiegt die Erleichterung. Wir haben so wenigstens die Möglichkeit, das Nachtleben zu wirtschaftlichen Bedingungen aufrecht zu erhalten.»

Das Zertifikat muss für die Überprüfung von 2G angepasst werden. Ab dem 13. Dezember soll das Update auf der App laut dem Bundesrat verfügbar sein.

(thc)

veröffentlicht: 3. Dezember 2021 18:07
aktualisiert: 3. Dezember 2021 18:11
Quelle: FM1Today

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