Skifahren mit Helikopter

Vorarlberg erlaubt Heliskiing weiter – Kritik von Umweltschützern

· Online seit 19.01.2022, 18:07 Uhr
Heliskiing bleibt in Vorarlberg in den nächsten zweieinhalb Jahren weiter erlaubt. Die Landesregierung hat dem Antrag auf die Bewilligung der Durchführung von Heliskiing-Flügen am Arlberg bedingt und unter strengen Auflagen stattgegeben.
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Dies gab Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch in einer Mitteilung bekannt. Tags zuvor hatten sich Naturschutzorganisationen nachdrücklich gegen eine erneute Bewilligung ausgesprochen. In den anderen Bundesländern Österreichs ist Heliskiing nicht erlaubt.

Rund 250 Flüge pro Jahr

Die bisher letzte Bewilligung in Vorarlberg, die Ende Mai 2021 auslief, war im Jahr 2016 erteilt worden. Wie die aktuelle Bewilligung sah sie Helikopterflüge im Skigebiet Lech zum Mehlsack (2652 Meter) und zum Schneetäli (2450 Meter) vor, um von dort aus Skiabfahrten zu starten.

Der neue Bescheid erlaubt Flüge jeweils zwischen 1. Dezember und 31. Mai, ausser an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen. In den vergangenen Jahren wurden nach Angaben von Gantner rund 250 Flüge pro Saison durchgeführt, bei denen rund 1000 Gäste befördert wurden. Mit einer Steigerung sei nicht zu rechnen, sagte der Landesrat.

Befristet bis Mai 2024

Die Dauer der Bewilligung sei bis Ende Mai 2024 befristet, der Antragsteller habe sich eine fünfjährige Bewilligungsperiode gewünscht, so Gantner. Man habe die Tourismusverantwortlichen in Lech aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, wie das Heliskiing mit dem Thema Nachhaltigkeit im Tourismus in Einklang zu bringen sei.

Die Umweltschutzorganisationen halten ihrerseits solche Flüge für «extrem problematisch», unter anderem mit dem Verweis auf den Klimaschutz. Es sei auch nicht plausibel, dass das skitouristische Angebot des gesamten Bundeslandes durch das Angebot des Heliskiings «eine wesentliche Aufwertung» erfahren soll.

Relativ geringfügigen, vor allem privatwirtschaftlichen Vorteilen stünden erhebliche Nachteile für Natur und Landschaft gegenüber. Kaum erschlossene Landschaftsräume und vor allem frei lebende Tiere würden durch die hohe Lärmbelastung beeinträchtigt.

veröffentlicht: 19. Januar 2022 18:07
aktualisiert: 19. Januar 2022 18:07
Quelle: sda

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