Ostschweiz

Whatsapp, Wald oder vor Ort? So kommt der Samichlaus 2020

· Online seit 07.11.2020, 12:05 Uhr
Der Bundesrat schickt sogar manchen Samichlaus ins Homeoffice. Trotzdem gibt es in einigen Gemeinden mit Auflagen Hausbesuche oder ein Samichlaustreffen im Wald.
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Vielerorts dürfen die kleinen Kinder ihre Nuggis und Nuschis dieses Jahr behalten. Denn sogar der Samichlaus ist vor Covid-19 nicht gefeit und arbeitet – wenigstens grösstenteils – im Homeoffice.

So zum Beispiel in der Stadt St.Gallen und Umgebung. Hausbesuche werden aufgrund der Lage nicht durchgeführt, die Gefahr für Besucher und Besuchte sei zu gross. Stattdessen setzen die Chläuse auf eine kreative Lösung und belohnen ihrerseits Kreativität.

Der Bundesrat verbiete ihm leider die Hausbesuche, sagt der Samichlaus im Video. Und Recht habe er damit auch noch. Der zum Homeoffice Verdammte fordert deswegen alle Kinder der Umgebung auf, ihm eine Zeichnung zu malen und per Whatsapp zu schicken, oder ein Sprüchli aufzusagen. So könne er sein Knabberzeug vielleicht ja doch loswerden und per Post verschicken.

Nicht überall digital 

Bei vielen Chlausgesellschaften klingt es ähnlich. Waren sie alle vor den letzten Verschärfungen des Bundesrats noch guter Dinge, die Kinder zu Hause besuchen zu können, sehen sie sich dazu nun ausserstande.

In der Region Werdenberg haben zwei regionale Klausvereinigung bereits abgesagt, auch in Appenzell gibt es keine Hausbesuche. Dasselbe gilt für Wil und Gossau. Hie und da soll es Video-Grüsse für die Kinder geben.

Trotzdem gelingt es dem Chlaus mancherorts, physische Präsenz zu markieren – etwa in Steinach und den umliegenden Gemeinden.

Denn wenn der Chlaus nicht zu den Kindern darf, müssen die Kinder halt zum Chlaus. Und der wohnt ja bekanntlich im Wald, wo es frische Luft gibt und der Abstand eingehalten werden kann.

Zeitfenster für den Besuch im Wald bestehen am 5. und 6. Dezember zwischen 16 und 21 Uhr.

Rheintaler Schutzkonzept-Chlaus

Nicht auf den Samichlaus verzichten müssen dagegen Familien im Rheintal. Nur der Chlauseinzug fällt ins Wasser. «Wir haben uns dafür entschieden, Familienbesuche zu machen, sofern die Lage nicht schlimmer wird», sagt Andreas Pfiffner, Präsident der Klausgesellschaft St.Margrethen.

Dabei gibt es es jedoch strenge Regeln. So werden nur Kernfamilien besucht, das heisst, Eltern mit ihren Kindern. Keine Tanten, Grosseltern und Cousins. Der Abstand muss ebenfalls immer eingehalten werden. «So haben wir auch die genaue Kontrolle darüber, welche Personen von welchem Chlausengespann besucht wurde», sagt Pfiffner.

Eine Maske werden Schmutzli und Samichlaus jedoch nicht tragen. Der Abstand muss also immer eingehalten werden. Viele Eltern hätten bereits angekündigt, den Chlausbesuch draussen abhalten zu wollen.

Bis jetzt hat die Klausgesellschaft St.Margrethen rund 20 Anmeldungen erhalten. Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv, sagt Pfiffer: «Die Leute freuen sich über etwas Normalität und Tradition in dieser Zeit.»

veröffentlicht: 7. November 2020 12:05
aktualisiert: 7. November 2020 12:05
Quelle: FM1Today

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