Pfadilager geht auch ohne Feuer
Än Guätä!
Zuerst gibt's aber Z'Mittag, Kartoffelgratin mit Rüebli. «Das Essen ist immer mega fein», sagen alle Teilnehmer. Jeder bekommt einen Teller voll. Vor dem Essen wird – wie immer in der Pfadi – gesungen. «Ma ma mutschi, un deux trois, bon appetito, ääääääääään Guätä mitänand!», schallt es durch das Esszimmer. «Weil wir so wenige sind, können wir alle an einem grossen Tisch sitzen», sagt Calimera. Während die Jungs den Rest des Tages herumtoben und kämpfen, sind sie in den nächsten Minuten für einmal ganz ruhig und geniessen das Essen.
«Ich musste einen grusigen Trank trinken»
Die meisten Jungs sind sich bei ihrem Lager-Highlight einig. «Die Wasserschlachten sind immer sehr lustig», sagen Taifun, Vatomi und Kenai. Zwei Buben wurden in der vergangenen Nacht auf ihren Pfadinamen getauft, dazu gehört traditionell eine Mutprobe. Stolz erzählen sie, wie bravourös sie diese gemeistert haben. «Wir mussten einen Kerzenweg entlang laufen, dann grusige Sachen essen und am Schluss noch einen ekligen Trank trinken», sagt Carlo, der auf den Namen Stitch getauft wurde.
Ein spezieller 1. August
Die Kinder verbringen auch den Nationalfeiertag im Sommerlager. Das stört sie aber gar nicht. «Zuhause ist der 1. August nie speziell bei uns. Im Lager haben wir selbst 1.-August-Weggli gebacken und am Abend gegrillt, das war spitze», sagt Taifun. «Wir haben versucht, den Nationalfeiertag ein bisschen zu feiern, wegen des Feuerverbotes war das aber ein bisschen schwierig. Wir haben Boote gebastelt und einen Wunsch hineingeschrieben, bevor wir diese am See ausgesetzt haben. Der Funken blieb aus, dafür gab's einen feinen Z'Nacht», sagt auch Lagerleiterin Calimera.
Allgemein fehlt in einem Pfadilager, in dem man kein Feuer machen darf, irgendwie etwas. «Immer wieder gibt es Traditionen und Aktivitäten, bei denen wir normalerweise ein Feuer entfachen», sagt Luana, die in der Pfadi Bogu genannt wird. Dazu gehört unter anderem auch die Taufe und der Sing Song, also wenn man ums Feuer sitzt und singt. «Statt eines Feuers haben wir halt einfach einige Kerzen angezündet», sagt Bogu. «Ausserdem hätten wir eigentlich noch Marshmallows dabei, die müssen wir wohl so essen.»
Ein olympischer Ring fehlt
Die Pfadi St.Luzi Chur ist nach Walenstadt an die Olympischen Spiele gereist. Allerdings mussten sie schon am ersten Tag feststellen, dass einer der olympischen Ringe nicht vollständig ist, jemand hat einen Teil davon geklaut. Seitdem suchen sie den Übeltäter. «Wir haben Proben von Spuren, die wir entdeckt haben, nach Moskau ins Labor geschickt», erzählt Stitch. «Jetzt warten wir auf die Ergebnisse, doch das dauert eine Weile, obwohl wir den Brief per A-Post verschickt haben.» Bald sollte die Antwort aber eintreffen. «Dann schnappen wir uns den Übeltäter, Bogu hat gesagt, ich darf ihn hauen, wenn wir ihn haben», sagt Stitch stolz.