Plastik oder echt – was ist ökologischer?
Umweltfreundliche Menschen verzichten oftmals auf einen echten Weihnachtsbaum. Es sei schliesslich schade, dass man einen Baum absägt, ihn für ein paar Tage in Gebrauch hat, nur um ihn danach zu verbrennen. Stattdessen setzen einige lieber auf einen wiederverwendbaren Baum aus Plastik. Dass dieser umweltfreundlicher sei, ist aber ein Trugschluss. «Ein Plastikbaum müsste theoretisch 17 Jahre in Gebrauch sein, um seine CO2 Bilanz aufzurechnen, dies zeigt eine australische Studie», sagt Corina Gyssler vom WWF Schweiz. Ein Baum aus Plastik, also aus Erdöl, schadet der Umwelt demnach sehr.
Christbaum aus der Region
Ein echter Baum kann jedoch ziemlich klimaneutral sein, solange er aus der Region kommt und ohne Pestizide gewachsen ist. «Für uns ist es am wichtigsten, dass ein echter Christbaum aus der Region kommt und daher einen kurzen Transportweg hat. Am schlechtesten für das Klima sind Bäume von den grossen nordischen Platanen, beispielweise aus Dänemark. Diese werden teils mit chemischen Düngern und Wachstumsgenen manipuliert, man holt sich das Gift quasi mit dem Baum in die Stube.»
Nachfrage nach heimischen Tannen wächst
Dass die Schweizerinnen und Schweizer umweltbewusster werden, spürt Philipp Gut, Geschäftsführer von IG Suisse Christbaum. «In den letzten zwanzig Jahren ist unsere Produktion von heimischen Bäume stets gewachsen, das freut uns. Dennoch ist es ein Fakt, dass viele Schweizer noch immer ausländische Bäume kaufen. Wir wollen darum auch nicht mehr Bäume produzieren, als wir danach verkaufen können.»
Der Unterschied im Kaufpreis zwischen heimischen und ausländischen Bäumen ist nicht immer gross. «Es gibt auch günstige Schweizer Christbäume. Eine Fichte zum Beispiel ist günstiger als eine Nordmanntanne.»
Jedes Jahr denselben Baum
Wer gerne etwas für die Umwelt tun möchte, aber keine Bäume absägen will, hat noch eine dritte Option: Einen Weihnachtsbaum mieten. Beim Christbaum-Vermieter «Schutz Filisur» geht das ganz einfach. Die Weihnachtsbäume stehen im Topf und werden für die Festtage geliehen. Danach dürfen sie weiterleben.
Damit man jedes Jahr mit demselben Baum feiern kann, darf man seinen Baum sogar mit einem Namensschild anschreiben. Da der Baum natürlich jedes Jahr grösser wird, wird die Stube allenfalls nach einigen Jahren zu klein.