Rekord-Summe für Whistleblower
In den ersten 72 Stunden sind 62'000 Franken zusammengekommen, mittlerweile sind es knapp 75'000 Franken. So viel Geld ist laut 20 Minuten noch nie in so kurzer Zeit auf wemakeit gesammelt worden. Mit dem Geld will Student Natanael Wildermuth den Whistleblower Adam Quadroni unterstützen. Der Bauunternehmer hat das Unterengadiner Bau-Kartell ans Messer geliefert, durch das Kartell dürften Schäden von 7,5 Millionen Franken entstanden sein. Die beteiligten Unternehmen erhielten eine Busse. Adam Quaroni hat indessen alles verloren: Seine Frau, seine Töchter und sein Unternehmen.
Mit dem Geld, dass Wildermuth für den Whistleblower sammelt, will er dessen Rechtshilfe finanzieren. «Um finanziell über die Runden zu kommen, schreibt Quadroni Offerten und hilft bei einem Bauern aus», schreibt Natanael Wildermuth in seinem Projektbeschrieb. Dass er seine drei Töchter ohne Aufsicht sehen darf, dafür muss der Bündner kämpfen. 2006 stieg Quadroni aus dem Kartell aus, weil er dieses nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.
Natanael Wildermuth will den Bündner Bauunternehmer unterstützen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. «Ich will, dass geschehenes Unrecht wieder gut gemacht wird und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden», schreibt der Student. Ausserdem sollen Whistleblower vermehrt unterstützt werden.
Quadroni will seinen Fall vor Bundesgericht bringen, doch dazu fehlen ihm die finanziellen Mittel. Bis auf sein Eigenheim und ein Maiensäss, die Quadroni noch besitzt, hat er alles verloren. Als Ziel der Crowdfunding-Aktion sind 100'000 Franken gesetzt. Damit soll der Bündner Familienvater ein neues Leben beginnen und die Kosten für ein Verfahren am Bundesgericht stemmen können.