Rücktritt von Florence Schelling

31.05.2018, 11:53 Uhr
· Online seit 31.05.2018, 11:40 Uhr
Florence Schelling tritt im Alter von 29 Jahren zurück. Als langjährige Stammkeeperin des Nationalteams prägt die Zürcherin das Frauen-Eishockey in der Schweiz entscheidend mit.
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«Nach 25 Jahren Eishockeyspielen ist es nun an der Zeit, mich von diesem unglaublichen Sport zurückzuziehen und zu einem neuen Kapitel in meinem Leben überzugehen», liess Schelling am Donnerstag auf ihrer Homepage verlauten. Das Eishockey habe ihr so viel gegeben, sie zu dieser Person gemacht, die sie heute ist, und ihr so viele Türen geöffnet. Wie es mit ihr weitergeht, liess sie offen.

Als Schelling ihre internationale Karriere begann, steckte das Frauen-Eishockey in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Im Herbst 2003 absolvierte die damals 13-Jährige ihr erstes Länderspiel - auf Klubebene spielte sie zu dieser Zeit noch mit den Junioren der ZSC Lions.

2008 wagte Schelling den Schritt ins Ausland, spielte und studierte fünf Jahre in Nordamerika. Nach dem Abschluss ihres Wirtschaftsstudiums an der Northeastern University in Boston kehrte die Schwester von Lausanne-Verteidiger Philippe Schelling vor fünf Jahren in die Schweiz zurück und stellte sich fortan während zwei Saisons beim Erstligisten Bülach in der höchsten Amateurliga den Sturmläufen der Männer. Dazu gelangte sie in einem Testspiel mit den GCK Lions als erste Frau bei einem NLB-Klub zum Einsatz.

Mit Schelling im Tor entwickelte sich auch das Frauen-Nationalteam stetig weiter und etablierte sich an der Weltspitze. Nach dem Gewinn von WM-Bronze 2012 folgte zwei Jahre später an den Olympischen Spielen in Sotschi die Krönung. Schelling führte die Schweizerinnen als starker Rückhalt sensationell zur Bronzemedaille. Sie galt als wichtiger Baustein dieses historischen Erfolgs und wurde als beste Torhüterin und sogar als wertvollste Spielerin (MVP) des Turniers ausgezeichnet.

Während ihrer Karriere heimste die elffache WM-Teilnehmerin zahlreiche Auszeichnungen ein und brach immer wieder Rekorde. So auch bei ihren vierten Olympischen Spielen im letzten Februar in Südkorea, wo sie mit ihrem fünften Shutout an Winterspielen eine Bestmarke setzte. Im Verlauf des Turniers riss sie auch den Rekord an Siegen (10) bei Olympischen Spielen an sich.

Die letzten drei Saisons spielte Schelling in Schweden und hängte dort ein Masterstudium in Business Administration an. Im letzten März verpasste sie mit Linköping den Meistertitel in der «Finalissima» nur knapp. Mit einer Fangquote von fast 95 Prozent wurde Schelling in ihrer letzten Saison nochmals zur besten Torhüterin der schwedischen Liga gewählt.

veröffentlicht: 31. Mai 2018 11:40
aktualisiert: 31. Mai 2018 11:53
Quelle: SDA

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