Wirtschaft

1MDB-Korruptionsskandal: Finma verhängt Berufsverbote bei Tessiner Bank

22.10.2020, 08:01 Uhr
· Online seit 22.10.2020, 08:01 Uhr
Im Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds pfeift das Bundesverwaltungsgericht die Finanzmarktaufsicht zurück. Diese darf bei der involvierten Bank BSI unberechtigte Gewinne über 70 statt 95 Millionen Franken einziehen.
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(mg) Die Finanzmarktaufsicht (Finma) muss ihr erste Berechnung revidieren. Anstatt 95 Millionen Franken im Verfahren gegen die 2017 aufgelöste Skandalbank Banca della Svizzera Italiana (BSI) zieht die Finma nun 70 Millionen ein, das teilt die Finma am Donnerstag mit. Hintergrund ist die Korruptionsaffäre um den malayischen Staatsfonds 1MDB. Dabei spielte die BSI laut der Finma eine zentrale Rolle. In einem ersten Verfahren 2016 hatte die Finma die so unrechtmässig erwirtschafteten Gewinne auf jene 95 Millionen Franken beziffert.

Das Bundesverwaltungsgericht pfiff die Behörde aber zurück. Und bemängelte, die Finma hätte den Betrag «exakter ermitteln sollen und können». Diese Verfeinerung ist nun abgeschlossen und ergab die nun verfügten 70 Millionen. «Dabei wurden jene Erträge und Kosten der Bank berücksichtigt, die in engem Zusammenhang mit den Aufsichtsrechtsverletzungen bei Geschäftsbeziehungen im 1MDB-Kontext standen», heisst es in der Mitteilung. Der Fall sei nun abgeschlossen.

Noch am Laufen sind mehrere Verfahren gegen Privatpersonen im Zusammenhang mit diesem Fall. Die Finma hat laut Mitteilung Verfahren gegen vier Personen eröffnet. «In zwei dieser Fälle hat sie mehrjährige Berufsverbote verhängt», heisst es in der Mitteilung. Diese Entscheide seien aber beim Bundesverwaltungsgericht angefochten worden und derzeit noch hängig. Die EFG International, die die BSI übernommen hatte, schreibt in einer Mitteilung, sie nehme die Entscheidung «zur Kenntnis».

veröffentlicht: 22. Oktober 2020 08:01
aktualisiert: 22. Oktober 2020 08:01
Quelle: CH Media

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