240 Liter Eistee für 34 Franken

· Online seit 10.02.2018, 07:19 Uhr
Neun Rappen für ein Antirutschpad (Lieferung inklusive), eine Kaffeemaschine für weniger als neun Franken - mit der richtigen Kombination von Gutscheinen und Rabatten kann extrem gespart werden. Das in den USA längst etablierte «Extreme Couponing» ist auch in der Schweiz angekommen.
Leila Akbarzada
Anzeige

Die Jagd nach den günstigsten Preisen ist in den USA schon so verbreitet, dass es sogar eine Fernsehserie darüber gibt. Sie heisst «Extreme Couponing», benannt nach dem Vorgang, mit der Kombination von Gutscheinen, Rabatten und anderen Vergünstigungen beim Einkauf extrem viel Geld zu sparen. In der Serie zahlen die Teilnehmenden zum Beispiel dank Coupons und Rabatten statt 627 Dollar gerade mal acht Dollar für ihren Einkauf im Supermarkt.

Gute Preise dank Gutscheincodes

Auch in der Schweiz kann man mit Gutscheinen und Aktionen viel Geld sparen. Ein Beispiel dafür ist die momentane Eistee-Aktion im «Le Shop», dem Onlineshop der Migros. «Man kann im Moment 240 Liter Eistee für knapp 34 Franken einkaufen», sagt Julian Zrotz, Gründer des Online-Portals «Preispirat», einer Plattform für Smart-Shopping.  Zrotz erklärt: «Man muss relativ viele verschiedene Gutscheincodes, Aktionen, Freundewerbungen und Cashbacks miteinander verbinden.»

Einkauf über mehrere Portale

So funktionierts: Man legt zuerst bei einem Cashback-Dienst (eine Onlineplattform für Sparangebote) ein Konto an, danach erhält man 15 Franken plus noch einmal fünf, wenn man durch einen Freund angeworben wurde. Anschliessend kauft man im «Le Shop» ein. Dieser hat gerade eine 50-Prozent-Aktion auf Eistee. Wer noch nie im «Le Shop» eingekauft hat, erhält einen 30 Franken-Gutschein für den erste Einkauf ab 100 Franken. Dort kann man dann noch eine Freunde-Werbung machen und erhält noch einmal zehn Franken zurück. Und so kommt man auf den Preis von 33.90 Franken für 240 Liter Eistee.

Grosser Aufwand, kleiner Preis

«Es ist ein grosser Aufwand für das Geld, das man sparen kann. Aber es lohnt sich», meint Zrotz. Er glaubt, dass sich «Extreme Couponing» hierzulande immer mehr verbreitet. «Wir haben gesehen, wie gross das Interesse der Schweizer Bevölkerung am Black Friday war. In Europa ist in Ländern wie Deutschland oder Frankreich ‹Extreme Couponing› schon länger verbreitet.»

Noch nicht bekannt

Warum sich dieser Trend in der Schweiz noch nicht so durchgesetzt hat, erklärt sich Zrotz mit dem Qualitätsbewusstsein der Schweizer. «Ich denke, das Mindset des Schweizers ist in dieser Hinsicht etwas hinterher. Die Qualität des Produkts ist für Schweizer sehr wichtig, und nicht in erster Linie der Preis. Dass solche Preisvergünstigungen möglich sind, war bisher gar nicht so bekannt.»

Mehr Vergleichsmöglichkeiten

Einen Zusammenhang mit dem Reichtum der Schweizer sieht Zrotz nicht. «Viele Menschen, die auf unserer Plattform auf Schnäppchen-Deals hinweisen, haben genug Geld. Aber gerade im Internet hat die Vergleichbarkeit der Produkte zugenommen. Den Menschen wird bewusst, dass in verschiedenen Shops verschiedene Preise herrschen.» Je informierter die Leute, desto weniger seien sie bereit, verschiedene Preise für das gleiche Produkt zu zahlen.

Keine amerikanischen Verhältnisse

Auch wenn das Interesse steigt: Zrotz glaubt nicht, dass es Ausmasse wie in den USA gibt, wo Menschen mit unzähligen Coupons die Kasse im Supermarkt blockieren. «Dafür gibt es zu wenig verschiedene Warenhändler und der Schweizer ist einfach zu wenig verrückt nach Rabatten», meint Zrotz.

veröffentlicht: 10. Februar 2018 07:19
aktualisiert: 10. Februar 2018 07:19
Quelle: lak

Anzeige
Anzeige