Grossraubtiere

340 Nutztiere von Wölfen im Kanton Wallis gerissen

· Online seit 22.12.2021, 16:20 Uhr
Im Wallis sind im vergangenen Jahr 22 Wölfe nachgewiesen worden. Darunter befinden sich vier Rudel mit Nachwuchs. Laut dem Wolfsmonitoring des Kantons wurden zwischen Januar und Dezember rund 340 Nutztiere durch Wolfsangriffe getötet.
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Der von den Wölfen angerichtete Schaden an Nutztieren wird vom Kanton Wallis auf 123'895 Franken beziffert. Das sind rund 10'000 Franken mehr als 2020. Der Bund beteiligt sich jeweils mit 80 Prozent am Umfang des ausbezahlten Schadens.

Total wurden im Kanton 336 Nutztiere durch Wolfsangriffe getötet, wie die Walliser Dienstelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere am Mittwoch mitteilte. Dabei entfielen 207 Risse auf das Oberwallis, davon 194 auf den Alpen und 13 auf den Frühjahrs- und Herbstweiden.

Im Mittel- und Unterwallis wurden 129 Nutztiere gerissen. Hier waren es 105 Tiere auf den Alpen und 24 auf den Frühjahrs- und Herbstweiden. Bei den Wildtieren wurden vor allem Rot- und Rehwild sowie Gämsen gerissen. Die Zahl der 151 gefundenen Kadaver ist in dieser Kategorie nicht abschliessend, da ein Grossteil des gerissenen Wildes wegen unzugänglicher Gebiete oder Aasfressern unentdeckt bleibt, wie der Kanton schreibt.

Mittels DNA-Analysen wurden formell 22 verschiedene Wölfe, darunter 13 neue Individuen, identifiziert. Das sind trotz eines Abschusses und vier tot aufgefundener Tiere gleich viele wie im Vorjahr.

Vier Rudel mit Nachwuchs

Zu den bereits früher bekannten Wölfen kamen neu vier Wölfinnen sowie neun Wolfsrüden hinzu. Ein neues Rudel mit mindestens zwei Wolfswelpen wurde im Augstbord-Gebiet beobachtet.

Ausserdem wurden zwei weitere Rudel mit mindestens je fünf Jungtieren im Zentralwallis bestätigt. Zusammen mit dem Rudel im Chablais, welches in diesem Jahr mindestens vier Jungwölfe zur Welt brachte, befinden sich nun vier bestätigte Wolfsrudel mit Reproduktion im Kanton Wallis. Hinzu kommen je ein Wolfspaar im Val Ferret-Entremont und im Val de Bagnes.

Im Zuge einer Abschussverfügung wurde im Goms im vergangenen Jahr ein Wolf erlegt, der für Risse auf den Alpen in der Region mitverantwortlich war. Zudem bewilligte der Bund ein Regulierungsgesuch des Kantons für das Rudel im Val d'Hérens. Dieses kann laut der Mitteilung bis Ende März 2022 umgesetzt werden.

Vier Wölfe wurden 2021 tot aufgefunden. Wildfrefel oder Vergiftung wurden vom Tierspital in Bern bei der Untersuchung der Todesursache ausgeschlossen. Wahrscheinlicher ist, dass die Tiere von Autos angefahren wurden.

veröffentlicht: 22. Dezember 2021 16:20
aktualisiert: 22. Dezember 2021 16:20
Quelle: sda

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