Zertifikat

Ärzte und Apotheker lancieren eigenen Impfpass

02.05.2021, 07:03 Uhr
· Online seit 02.05.2021, 06:18 Uhr
Der Ärzteverband FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse wollen nicht auf das vom Bund in Aussicht gestellte Covid-Zertifikat warten, das gewisse Privilegien für Geimpfte, Genesene, Getestete verspricht. Sie lancieren ihr eigenes Zertifikat, berichtet die «NZZ am Sonntag».
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«Auf den Bund zu warten, wird unter Umständen sehr teuer für alle», sagt Pharmasuisse-Präsidentin Martine Ruggli in der Zeitung. Die beiden grossen Verbände befürchten Verzögerungen beim Projekt des Bundes. Und selbst wenn er seinen Fahrplan einhielte, wären die Zertifikate kaum rechtzeitig auf den nächsten Öffnungsschritt Ende Mai bereit.

Fälschungssicheres Dokument

«Unsere Lösung beruht auf bestehender Software, wir müssen keine zusätzlichen, neuen Schnittstellen bauen», sagt FMH-Präsidentin Yvonne Gilli. Die Daten würden, wie alle anderen Patientendaten auch, lokal gespeichert. Das Zertifikat werde einzig auf die Handys der Kundschaft gespeichert oder auf Papier ausgedruckt. «Da gibt es nichts zum Hacken», sagt Ruggli. Es sei ein offizielles und fälschungssicheres Dokument mit dem Gütesiegel der beiden Verbände.

Grosses Interesse Zertifikat schnell zu verbreiten

Der Apothekerverband und der Ärzteverband wollen das Dokument gratis ausstellen: «Wir haben ein grosses Interesse daran, dass das Zertifikat schnell eingeführt und weit verbreitet wird», sagt Gilli. «Die Öffentlichkeit erwartet von uns, dass wir unseren Beitrag leisten.» Die beiden Verbände hatten sich zuvor erfolglos beim Bund um einen Auftrag für die Bundeslösung bemüht. Dieser setzt nun auf ein eigenes System und ein zweites von privaten Anbietern (Sicpa, Elca).

veröffentlicht: 2. Mai 2021 06:18
aktualisiert: 2. Mai 2021 07:03
Quelle: PilatusToday

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