Studie

Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz sind zufriedener als im Ausland

· Online seit 14.02.2023, 09:05 Uhr
Die Work-Life-Balance der Schweizer Hausärztinnen und Kinderärzte ist im internationalen Vergleich am höchsten, Ärztinnen und Ärzte sind hier zufrieden mit ihrem Job. Aber der Stress nimmt zu. Ein «Alarmzeichen», sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Haus- und Kinderärzte Schweiz.
Anzeige

Schweizer Hausärztinnen und Kinderärzte sind im internationalen Vergleich am zufriedensten mit ihrem Beruf. Dies geht aus einer US-amerikanischen Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Etwas weniger als die Hälfte der Befragten gab an, ihren Beruf sehr oder äusserst stressig zu finden. Das sind weniger als in den meisten Vergleichsländern.

Beste Work-Life-Balance bei Schweizer Ärzteschaft

Trotz hohem Pensum, unbefriedigendem Lohn und vieler Abgänge nach wenigen Jahren in der Branche: Die Studie des International Health Policy Survey zeigt, dass Schweizer Kinderärztinnen und Hausärzte zufriedener sind als ihre Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern. Die Work-Life-Balance ist hier am höchsten.

Dies geht aus einer Mitteilung des Verbandes der Haus- und Kinderärzte Schweiz hervor. Befragt wurden in der Umfrage neben Ärztinnen und Ärzten aus der Schweiz auch welche aus Schweden, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Niederlande sowie USA, Kanada, Australien und Neuseeland.

Stress nimmt zu

92,5 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz beurteilen die Leistungen des Gesundheitswesens als «gut» bis «sehr gut», über zwei Drittel auch die Qualität. Knapp ein Drittel der Befragten ist der Meinung, das Schweizer Gesundheitswesen habe sich in den letzten Jahren verschlechtert. Den Aufwand für administrative Aufgaben nennen viele der Befragten als grosses Problem im Praxisalltag.

Mit 58 Prozent der Medizinerinnen und Mediziner, welche «äusserst zufrieden» oder «zufrieden» mit ihrem Job sind, nimmt die Schweiz im internationalen Vergleich die Spitzenposition ein. Gleichzeitig belastet Stress die Ärztinnen und Ärzte zunehmend. 43,1 Prozent der Befragten empfinden ihre Arbeit als «stressig» bis «sehr stressig».

Das sei ein Alarmzeichen, wie Reto Wiesli, Geschäftsführer des Verbandes der Haus- und Kinderärzte Schweiz in der Mitteilung zitiert wird. «Das müssen wir sehr ernst nehmen – auch um nicht weitere Berufsaussteigerinnen zu riskieren und den Fachkräftemangel noch zu verschärfen.»

veröffentlicht: 14. Februar 2023 09:05
aktualisiert: 14. Februar 2023 09:05
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige