Bald wieder Grossevents

Alain Berset will im Juli Anlässe mit bis zu 5000 Besuchern

20.04.2021, 22:39 Uhr
· Online seit 20.04.2021, 22:38 Uhr
Eine Ankündigung, die vor allem die Eventbranche freuen dürfte: Gemäss Medienberichten will Gesundheitsminister Alain Berset bereits im Juli wieder Veranstaltungen mit bis zu 5000 Personen zulassen. Trotz aller Freude: Ein wirtschaftliches Risiko bleibt.
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Viele grosse Open Airs in der Schweiz sind für diesen Sommer bereits abgesagt. Die Festival- und Eventbranche konzentriert sich mehrheitlich bereits auf den Sommer 2022. Aber: Es gibt noch Events, die an eine mögliche Durchführung glauben und noch nicht aufgegeben haben. Genau für sie gibt es gemäss dem «Tages-Anzeiger» nun einen «Silberstreifen am Horizont».

Vernehmlassung bis am 5. Mai

Wie die Zürcher Tageszeitung berichtet, wird der Bundesrat am Mittwoch den Kantonen einen Vorschlag präsentieren, unter welchen Bedingungen Grossveranstaltungen in den nächsten Monaten wieder möglich sein sollen. Die Kantone hätten dann zwei Wochen Zeit, bis am 5. Mai, sich zu äussern.

Events für Geimpfte, Getestete oder Genesene

Wie berichtet wird, seien für die Lockerungen wesentliche Fortschritte in der Impfkampagne und positive Entwicklung der epidemiologischen Lage Voraussetzung. Zusätzlich müssten die Events strenge Schutzkonzepte befolgen und könnten nur von «geimpften, negativ getesteten und genesenen Personen» besucht werden. Trotz der Vorgaben bezeichnet die Zeitung das Szenario als «ambitioniert». Angesichts der stagnierenden Fallzahlen auf hohem Niveau und weiteren Rückschlägen bei der Impfkampange kein unberechtigtes Urteil.

Drei Schritte zu Grossveranstaltungen

Gemäss dem «Tagi» sieht der Plan von Alain Berset drei Phasen vor.

1. Bereits ab Mitte Mai sollen Kantone Bewilligungen für Events mit bis zu 1000 Besucherinnen und Besucher erteilen können. Die Phase gilt als Test und die Erkenntnisse würden in die weitere Planung einfliessen.

2. Ab Juli sollten dann Veranstaltungen mit bis zu 5000 Personen möglich sein. Allerdings mit Auflagen, die die Kantone berücksichtigen müssen.

3. Ab dem 1. September, voraussichtlich, soll es dann Grossveranstaltungen mit bis zu 10'000 Personen geben – wenn dies die epidemiologische Lage zulässt. Auch hier könnten die Kantone je nach Situation gezwungen sein, Bewilligungen allenfalls kurzfristig wieder zu entziehen.

Die Krux mit der kurzfristigen Absage

Der Plan klingt für die Eventbranche vielversprechend. Doch wenn in über einem Jahr Corona etwas gelernt wurde, dann, dass sich eine Pandemie nicht planen lässt. Zwar gibt es für die Veranstalterbranche mittlerweile einen Schutzschirm im Covid-Gesetz für den Fall, dass bewilligte Events doch wieder abgesagt werden müssen.

Völlig glücklich damit ist Christoph Kamber, Präsident des Verbandes der Evenbranche, trotzdem nicht. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» äussert er sich kritisch: "Eine grosse Veranstaltung oder eine Messe hat oft eine Vorbereitungszeit von sechs bis zwölf Monaten. Wenn ein Veranstalter die Bewilligung erst zwei Monate vor der Durchführung erhält und erst anschliessend beantragen kann, unter den Schutzschirm zu kommen, dann ist das sinnlos.» Er befürchtet, dass die Veranstaltungsgesuche in den Kantonen nicht rasch genug bearbeitet werden. Insgesamt sieht er jedoch den Plan des Bundesrates als Schritt in die richtige Richtung: «Aber es war auch höchste Zeit, dass uns der Bundesrat eine Perspektive gibt.»

Der Bundesrat wird voraussichtlich am Mittwochnachmittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie informieren.

veröffentlicht: 20. April 2021 22:38
aktualisiert: 20. April 2021 22:39
Quelle: PilatusToday

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