Coronavirus - Neuenburg

Alarmstufe Rot und neue Corona-Massnahmen im Kanton Neuenburg

· Online seit 11.12.2021, 14:37 Uhr
Angesichts der Verschlechterung der Corona-Situation ruft der Kanton Neuenburg die Alarmstufe Rot aus und ergreift neue Massnahmen. Ab Montag werden private Versammlungen vorübergehend auf zehn Personen beschränkt, und das Tragen von Schutzmasken wird ausgeweitet.
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Die epidemiologische Situation verschlechtert sich im Kanton Neuenburg mit derzeit durchschnittlich 200 Neuinfektionen pro Tag stark, wie der Staatsrat am Samstag in einer Mitteilung betonte. Das Ansteckungsgeschehen sei vielfältig und betreffe alle Altersgruppen. Besonders betroffen sind die Schulen.

Angesichts dieser Situation mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die gesamte Bevölkerung in Bezug auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung ist der Staatsrat der Ansicht, dass er nicht auf mögliche neue Massnahmen warten kann, die der Bundesrat bei den Kantonen in die Konsultation geschickt hat.

Ab Montag ist das Tragen einer Maske bei allen Veranstaltungen im Freien ohne Covid-19-Zertifikat Pflicht. Das betrifft etwa Wochen- und Weihnachtsmärkte aber auch den Auftritt von Chören.

Öffentliche Einrichtungen werden für einen begrenzten Zeitraum nur für geimpfte oder genesene Personen zugänglich sein (2G-Regel). Schliesslich erlässt der Staatsrat eine vorübergehende Beschränkung auf 10 Personen für private Veranstaltungen. Treffen von Familien oder Freunden seien eine der treibenden Kräfte für die Übertragung des Virus, hält die Neuenburger Regierung fest. Durch eine Beschränkung könnten zu grosse Cluster vermieden werden.

Überlastete Spitäler

Das Neuenburger Spitalnetz (RHNe) hat seit Donnerstag in den Krisenmodus gewechselt. Mit 385 hospitalisierten Patienten an allen Standorten ist die übliche Kapazität von 330 Betten deutlich überlastet.

Am Freitag waren 34 Covid-Patienten an den verschiedenen Standorten hospitalisiert, gegenüber 19 eine Woche zuvor. Wenn der Anstieg der Spitaleintritten von Covid-Fällen im gleichen Tempo weitergeht, werde die Situation schnell kritisch werden, betont der Kanton.

Wie in der übrigen Schweiz ist die Lage auf der Intensivstation (10 zertifizierte Betten) und der Langzeitpflege (4 zertifizierte Betten, 8 seit dieser Woche) besonders heikel.

Operationen verschoben

Das RHNe schliesst ab Montag zwei Operationssäle, die für nicht dringende Eingriffe vorgesehen sind. Durch diese Massnahme werden Betten und Fachpersonal freigesetzt, um den Zustrom ungeplanter Patienten zu bewältigen. Durch diese Schliessungen werden pro Woche etwa 20 Operationen verschoben.

Im Gegensatz zu früheren Pandemiewellen seien die Möglichkeiten für Verlegungen von Fällen, die eine Intensivpflege benötigen, sehr begrenzt, betonte der Staatsrat: Das gesamte Schweizer Spitalsystem sei überlastet.

Darüber hinaus ist nach mehreren Monaten relativer Ruhe der epidemische Druck auch in den Pflegeheimen spürbar, die besonders überwacht werden, um einen Kontrollverlust zu vermeiden, der die Verlegung von Bewohnern in die Spitäler begünstigen würde.

veröffentlicht: 11. Dezember 2021 14:37
aktualisiert: 11. Dezember 2021 14:37
Quelle: sda

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