Alpiq schreibt trotz Corona weniger Verlust als im Vorjahr
Die ersten sechs Monate standen auch für den Energiekonzern Alpiq vor allem im Zeichen von Corona. Seit Februar ist bei Alpiq ein Krisenstab im Einsatz, seit März arbeiten alle nicht vor Ort benötigten Mitarbeitenden aus dem Homeoffice. Trotz des herausfordernden Umfeldes habe man es geschafft, alle Kraftwerke störungsfrei zu betreiben und auf den internationalen Energiemärkten zum Nutzen der eigenen Kundschaft tätig zu sein.
Trotzdem ging die eigene Stromproduktion von Alpiq in den ersten sechs Monaten 2020 um 12 Prozent zurück und der Nettoumsatz sank auf 1,81 Milliarden Franken. Das liegt zum einen am Verkauf der Kohlekraftwerke in Kladno und Zlin. Zum anderen hat die Coronapandemie die Stromnachfrage massiv zurückgehen lassen und auch die Strompreise litten unter dem Virus. Alpiq blieb von diesem Preiszerfall weitgehend verschont, weil man die Grosshandelspreise in den Vorjahren absicherte. Ganz allgemein befinden sich die Terminmärkte auf Erholungskurs, was dem Energieversorger auch künftig zu Gute kommen dürfte.
Die Preiserholung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, «dass die Grosswasserkraft im Markt unter herausfordernden Rahmenbedingungen betrieben werden muss», wie Alpiq im Semesterbericht schreibt. Unter dem Strich resultierte ein Minus auf Stufe EBITDA von 5 Millionen sowie ein Reinverlust von 84 Millionen Franken (im ersten Halbjahr 2019 waren es 206 Millionen Franken). Ohne Sondereinflüsse wie Wertminderungen und verlustbringende Verträge, den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sowie Restrukturierungskosten und Rechtsstreitigkeiten ergibt sich ein EBITDA von 116 Millionen Franken.