Angreifer in Flums SG war durch Gewaltfantasien aufgefallen

23.10.2017, 12:50 Uhr
· Online seit 23.10.2017, 10:45 Uhr
Der Angreifer in Flums SG ist ein 17-jähriger Lette, der hier eine Berufslehre absolviert. In den Monaten vor der Attacke war er den Behörden durch Anspielungen auf Gewalt aufgefallen.
Anzeige

Der mutmassliche Täter stammt aus Lettland und kam vor rund vier Jahren im Rahmen eines Familiennachzugs in die Schweiz. Er absolviere hier eine handwerkliche Lehre, hiess es an der Medieninformation von Polizei und Staatsanwaltschaft vom Montag in St. Gallen.

Der junge Mann war bereits im letzten Juni der Jugendarbeit durch Anspielungen auf Gewalt aufgefallen. Später erfolgte zum gleichen Thema eine Meldung der Berufsschule. Die Kriseninterventionsgruppe des Schulpsychologischen Dienstes begann mit Abklärungen. Dabei sei der Jugendliche eng begleitet worden, erklärte Stephan Ramseyer, Leitender Jugendanwalt des Kantons St. Gallens.

Mitte September wurde dann in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft darüber entschieden, ob eine akute Gefährdung Dritter vorliegt. Dabei sei man zum Schluss gekommen, dass keine Zwangsmassnahmen angezeigt seien. Der Jugendliche habe keine konkreten Drohungen, etwa gegen andere Personen ausgestossen, stellte Ramseyer fest.

Weitere Alarmzeichen lagen offenbar nicht vor: Der 17-Jährige habe sich in der Schule, aber auch an der Lehrstelle unauffällig verhalten, schilderte der Jugendanwalt. Er ist nicht vorbestraft und es habe «keine Gewaltvorgänge» gegeben.

Der Jugendliche und seine Eltern hätten sich bei den Gesprächen kooperativ verhalten. Unter anderem sollte dabei geklärt werden, ob eine psychiatrische Unterbringung in Frage kommt. Dieser Entscheid war bis zur Tat am Sonntagabend noch nicht gefallen.

Zum möglichen Motiv gab es am Montagvormittag keine Auskünfte. Am Nachmittag finde eine erste Einvernahme statt, hiess es an der Medienorientierung.

veröffentlicht: 23. Oktober 2017 10:45
aktualisiert: 23. Oktober 2017 12:50
Quelle: SDA

Anzeige
Anzeige