Migration

Arbeitsmigration und Familiennachzug haben zugenommen

18.09.2019, 12:56 Uhr
· Online seit 18.09.2019, 12:45 Uhr
In Jahr 2018 sind rund 5,3 Millionen dauerhafte Migranten in die OECD-Länder eingewandert, das sind zwei Prozent mehr als in 2017. Zugenommen hat die Zahl der Arbeitsmigration. Die Zahl der Asylanträge ging dagegen stark zurück.
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Nach einem leichten Rückgang 2017 stieg die Zahl der Menschen, die sich im vergangenen Jahr in OECD-Ländern niederliessen, leicht an. 5,3 Millionen Menschen wanderten 2018 in Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein, wie der am Mittwoch veröffentlichte «Migration Outlook» der OECD zeigt.

Die Zahl der Asylanträge sank indes. 1,09 Millionen Menschen ersuchten im vergangenen Jahr in OECD-Ländern um Asyl, das ist ein Rückgang von 34 Prozent im Vergleich zu 2015 und 2016. Bei den Herkunftsländern liegt Afghanistan an der Spitze, gefolgt von Syrien, dem Irak und Venezuela.

Auch die Zahl der registrierten, also bereits anerkannten Flüchtlinge ging in Folge der gesunkenen Zahl der Asylanträge zurück. Insgesamt sank die Zahl jener, die eine Aufenthaltserlaubnis in der OECD erhielten, 2017 um 28 Prozent.

Mehr Arbeitsmigration

Andere Formen der Migration sind hingegen im Steigen begriffen, etwa Arbeitsmigration, die um sechs Prozent zunahm. Temporäre Arbeitsmigration, also zeitlich begrenzte Auswanderung zu Arbeitszwecken, stieg laut dem «Migration Outlook» signifikant und betrug 2017 rund 4,9 Millionen (2016: 4,4 Millionen). Polen ist hier Hauptdestination - vor allem von Ukrainern -, gefolgt von den USA.

Die Chancen, als Migrant eine Arbeit zu finden, verbesserten sich in den vergangenen fünf Jahren in der gesamten OECD. Im Schnitt fanden über 68 Prozent der Zugewanderten eine Arbeit, die Arbeitslosigkeit liegt bei nur neun Prozent.

Der bei weitem grösste Teil der Zuwanderer ist mit einem Anteil von 40 Prozent aber jener, der durch Familienzusammenführung in OECD-Länder kommt. Die Zahl der Familienmigranten, des sogenannten Familiennachzugs, stieg um neun Prozent. Weniger als die Hälfte der Migranten, die eine Familie haben, bringt diese gleich zu Beginn mit. Laut OECD birgt verzögerter Familiennachzug Gefahren für die Integration der Erstzugewanderten.

Weniger Migration in die Schweiz

Die Migration in die Schweiz nahm 2017 im Vergleich zu 2016 um 5,3 Prozent ab. Insgesamt liessen sich 118'000 Einwanderer langfristig oder permanent in die Schweiz nieder. Am meisten Einwanderer kamen aus Deutschland, Italien und Frankreich. Rund 74'400 waren temporäre oder saisonale Arbeitskräfte, 11'000 Zuwanderer Studenten. Familiennachzug machte rund 20'000 Personen aus.

Die Auswanderung von Schweizerinnen und Schweizern in OECD-Länder nahm um 3,7 Prozent (11'000) zu. 39,9 Prozent davon wanderten nach Deutschland aus, 14,1 Prozent nach Spanien und 6,8 Prozent nach Österreich.

Die Anzahl Asylsuchender nahm in der Schweiz um 18,8 Prozent ab. Von den 14'000 Anträgen kamen am meisten aus Eritrea (2500), Syrien (1200) und Afghanistan (1100).

USA beliebt

Weltweit blieben die USA auch im zweiten Amtsjahr des Präsidenten Donald Trump das OECD-Land mit den meisten Asylanträgen (254'000), erneut gefolgt von Deutschland (162'000). Während die Zahl der Asylanträge hier, ebenso wie in Österreich, Italien, Ungarn und der Türkei signifikant sank, verzeichneten Frankreich, Spanien, Mexiko, Slowenien und Südkorea einen grossen Anstieg.

veröffentlicht: 18. September 2019 12:45
aktualisiert: 18. September 2019 12:56
Quelle: sda

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