Neubau

Aufarbeitung der pannenreichen Baugeschichte des Basler Biozentrums

· Online seit 28.09.2021, 13:15 Uhr
Die Komplexität des Bauprojekts Biozentrum der Universität Basel ist unterschätzt worden. Zu diesem Schluss kommt eine externe Analyse der pannenreichen Baugeschichte, die von den Kantonen Basel-Stadt und Baselland in Auftrag gegeben wurde.
Anzeige

Die Unterschätzung der Komplexität habe zu einer tiefen Kostenschätzung und zu einem unrealistischen Terminplan geführt, werden die Ergebnisse der Analyse in einer Mitteilung vom Dienstag zusammengefasst. Mit der Analyse beauftragt worden war das auf Baufragen spezialisierte Zürcher Unternehmen Brandenberger und Ruosch.

Die Analyse hält aber auch fest, dass die professionelle Projektabwicklung auf Seiten der Kantone gewährleistet gewesen sei. Die sich anbahnenden Schwierigkeiten seien erkannt worden, es sei aber nicht gelungen, die Kontrolle über den Bau in Zusammenarbeit mit dem Generalplaner im genügenden Masse aufrecht zu erhalten.

Mit dem Bau des 72 Meter hohen Biozentrums war 2013 begonnen worden. Der Bezug war ursprünglich für 2017 geplant. Immer wieder kam es jedoch beim historisch grössten Hochbauvorhaben der öffentlichen Hand zu Verzögerungen mit der Folge von massiven Kostenüberschreitungen. Statt den prognostizierten 337 Millionen kostete der Bau am Schluss 439 Millionen Franken.

Auch Parlament beschäftigt sich mit Debakel

Mit der jetzt vorgelegten externen Analyse ist die Vergangenheitsbewältigung noch nicht abgeschlossen. Im Kanton Basel-Stadt nimmt auch die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats als Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) das Baudebakel unter die Lupe. Die PUK wird ihren Bericht spätestens Ende Juni 2022 vorlegen. Der Bericht kostet voraussichtlich eine Million Franken.

Am vergangenen Dienstag war der nun als Leuchtturm der universitären Life Sciences gefeierte Bau offiziell eingeweiht worden.

veröffentlicht: 28. September 2021 13:15
aktualisiert: 28. September 2021 13:15
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige