Schweiz

Basler Gesundheitsdirektor: «Wir haben nicht business as usual, sondern Pandemie»

19.05.2020, 06:56 Uhr
· Online seit 19.05.2020, 06:52 Uhr
Lukas Engelberger fürchtet, die Gastro-Öffnung sei zu schnell erfolgt. Der designierte Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) fordert zudem, die Schweiz müsse zukünftig vermehrt Medikamente selber herstellen.
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Die Gesundheitsdirektorenkonferenz fürchtet, dass die Öffnung zu stark als Rückkehr zur Normalität interpretiert werde. «Mit der Öffnung in der Gastronomie hätte das GDK-Präsidium lieber zugewartet», sagt Lukas Engelberger im Interview mit der NZZ am Dienstag. Am Wochenende sorgte vor allem ein Video für Furore, welches das sorglose Partyvolk in der Basler Steinenvorstadt zeigte.

Der Basler CVP- Regierungsrat zeigt Verständnis dafür, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer nach dem gewohnten Leben zurücksehnen. «Aber: Wir haben nicht business as usual, sondern Pandemie. Dessen müssen wir uns bewusst sein, sonst wird es gefährlich.»

Mit Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Abstand- und Hygieneregeln zu drohen, hält Engelberger dennoch für falsch: «Es funktioniert nicht, wenn Regierungen Drohkulissen aufbauen. Es braucht Vertrauen in das Verantwortungsgefühl und die Solidarität der Mitmenschen.»

Der Basler Gesundheitsdirektor fordert im Interview weiter, dass die Schweiz zukünftig wieder mehr Medikamente herstellen müsse. «Wir müssen unsere eigenen Versorgungsstrukturen pflegen, auch bei den Arzneimitteln. Im Pharmaland Schweiz sind wir dafür glücklicherweise in einer guten Ausgangslage».

(dpo) 

veröffentlicht: 19. Mai 2020 06:52
aktualisiert: 19. Mai 2020 06:56
Quelle: CH Media

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