Landwirtschaft

Bauernberuf ist so beliebt wie noch nie

02.11.2021, 06:26 Uhr
· Online seit 31.10.2021, 08:14 Uhr
Der Beruf des Bauers ist beliebt wie nie. Das zeigen die neusten Zahlen des Bauernverbands. Demgemäss haben im laufenden Jahr 3758 Personen eine Ausbildung in der Landwirtschaft in Angriff genommen. Gleichzeitig gibt es immer weniger Bauernhöfe in der Schweiz.

Quelle: tvo

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3758 Personen haben im Jahr 2021 mit der Ausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin begonnen. Vor zehn Jahren waren es 3100. Die Frage stellt sich: Warum möchten trotz der schwierigen Ausgangslage so viele Leute Bauer oder Bäuerin werden? «Das ist mein Traumberuf», sagt Landwirt Simon Widmer im Interview mit TVO. «Obwohl es auch Zeiten gibt, in denen man gerne mal frei hätte.»

Freude beim Bauernverband

Über die hohen Zahlen freut man sich beim Bauernverband. «Sie bestätigen die Tendenz, dass die Leute ein Studium in Richtung Naturwissenschaft, Umwelt und Landwirtschaft beginnen. Das freut uns besonders», sagt Geschäftsführer Andreas Widmer im Interview mit TVO. «Umwelt ist spannend, Landwirtschaft ist spannend, Nahrungsmittelproduktion ist spannend. Ich glaube die Leute möchten wieder ein bisschen näher zu dem hin, was fassbar ist.»

Anzahl Bauernhöfe nimmt ab

Gleichzeitig hören jedes Jahr ein paar Hundert Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz auf. Zählte die Schweiz im Jahr 2000 noch rund 70'600 Bauernhöfe, waren es im vergangenen Jahr nur noch 49'400. Das Resultat: Jene, die nicht den Hof ihrer Eltern übernehmen können, haben nach der Ausbildung oft Schwierigkeiten, einen Betrieb zu finden.

Der Grünen-Nationalrat Kilian Baumann möchte Abhilfe schaffen. «Meiner Meinung nach ist es problematisch, dass immer mehr Bauernhöfe verschwinden», sagt er. Diese Entwicklung führe dazu, dass ein paar wenige Bauern immer mehr Land bewirtschafteten. Für Quereinsteiger sei es dagegen fast unmöglich, einen Hof zu kaufen. Er werde deshalb einen Vorstoss einreichen, damit die Rahmenbedingungen für Quereinsteiger verbessert und die Direktzahlungen ab 75'000 Franken progressiv abgestuft werden, so Baumann. «Das heisst: Grossbetriebe würden weniger Steuergelder erhalten. Die Gelder, die damit frei werden, sollen stattdessen kleinen Betrieben zugutekommen.»

(red.)

veröffentlicht: 31. Oktober 2021 08:14
aktualisiert: 2. November 2021 06:26
Quelle: PilatusToday

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