«Gesund älter werden»

Berset fordert umfassende Gesundheitspolitik im Alter

17.02.2020, 14:09 Uhr
· Online seit 17.02.2020, 13:35 Uhr
Die Chancen auf ein langes Leben standen in der Schweiz noch nie so gut wie heute. Für Bundesrat Alain Berset ist diese Entwicklung eine Herausforderung für die Politik. Denn Gesundheit dürfe nicht ausschliesslich in der persönlichen Verantwortung liegen.
Anzeige

(rwa) Wer heute 65 Jahre alt sei, habe hierzulande im Schnitt noch 14 gesunde Jahre vor sich, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montag an der Nationalen Konferenz Gesundheit2030 in Bern vor rund 250 Personen aus dem Gesundheitsbereich. «Gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung oder Nichtrauchen tragen wesentlich dazu bei, Gesundheit im Alter zu bewahren.»

Trotz dieser Prävention, die sich an jeden einzelnen richte, dürfe die Gesundheit nicht nur in der persönlichen Verantwortung liegen, forderte Berset. «Man ist nicht alleine seines Glückes Schmied – oder eben seiner Gesundheit.»

Umfassende Gesundheitspolitik

Als Beispiele nannte er den Einfluss des Migrationshintergrundes, der Bildung oder des Einkommens auf die Gesundheit und die Lebenserwartung. Ausländerinnen und Ausländer hätten elf gesunde Jahre vor sich, also im Schnitt drei Jahre weniger als Schweizerinnen und Schweizer. Armutsbetroffene Menschen würden öfters krank und würden früher sterben als Menschen, denen es finanziell gut gehe. Der Unterschied zwischen den reichsten und den ärmsten zehn Prozent betrage sechs Jahre.

Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, setzt der Bundesrat laut einer Mitteilung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) bei seiner neuen Strategie Gesundheit2030 einen Schwerpunkt bei der Gesundheit im Alter. «Gesund älter werden» ist eines von acht Zielen der im Dezember beschlossenen Strategie und stand auch im Zentrum der Konferenz.

Eine umfassende Gesundheitspolitik müsse die gesellschaftlichen Strukturen und Bedingungen wie Bildung, Einkommen oder soziale Teilhabe berücksichtigen, heisst es in der Mitteilung weiter.

veröffentlicht: 17. Februar 2020 13:35
aktualisiert: 17. Februar 2020 14:09
Quelle: CH Media

Anzeige
Anzeige