Coop übernimmt von Phillips 66 deren 49-Prozent-Beteiligung an der Coop Mineraloel AG, wie es am Dienstag in einer Mitteilung hiess. Die restlichen 51 Prozent gehören bereits Coop.
Um den Deal unter Dach und Fach zu bringen, braucht es noch die Zustimmung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko). Am Konzept der neu 100-Prozent-Tochter soll sich vorerst nichts verändern.
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Für Phillips 66 ist der Verkauf ein strategischer Entscheid, wie die frühere Tochter des weltweit tätigen Energiekonzerns ConocoPhillips und mittlerweile eigenständig an der US-Börse kotierte Firma in der Nacht auf Dienstag meldete. Insgesamt bezahlt Coop 1,06 Milliarden Franken in bar an Phillips 66.
Phillips 66 zählt den Betrieb von Tankstellen und Tankstellen-Shops nicht mehr zum Kerngeschäft. Bereits im Frühjahr wurde bekannt, dass die Gruppe die rund 1000 deutschen und österreichischen Jet-Tankstellen verkaufen will. Die Erlöse aus den Verkäufen sollen zum Teil an die Aktionärinnen und Aktionäre fliessen.
Convenience-Geschäft stärken
Coop wiederum will mit der Vollübernahme von Coop Pronto die Marktposition im Convenience-Geschäft stärken. Mit der Transaktion würden «ideale Standorte für die Zukunft im wachsenden Convenience-Markt gesichert», hiess es dazu auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Ob weitere Standorte dazu kommen werden, liess Coop offen.
Coop Pronto betreibt schweizweit und in Liechtenstein Läden an ausgewählten Standorten mit einem kleineren Sortiment als dies in den Coop-Filialen der Fall ist. Dazu zählen Shops an Tankstellen, Bahnhöfen oder in Innenstädten. Heute befindet sich mit 259 der total 324 Coop-Pronto-Shops ein Grossteil an einer Tankstelle.
Den ersten Tankstellen-Shop hatte die damals 100-prozentige Tochter OK Coop im Jahr 1987 eröffnet. Ab 1995 wurde das Coop-Pronto-Shopkonzept an 46 Standorten Schritt für Schritt eingeführt. Seit 2000 heisst das Unternehmen Coop Mineraloel AG. Dieses eröffnete im Jahr 2003 den 100. Standort, im Jahr 2008 den 200. und 2018 den 300. Shop. Die Coop Mineraloel AG erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Franken.
Franchise-Konzept bleibt
Coop Pronto soll auch künftig nach dem bisherigen Konzept im Franchise-System betrieben werden, wie es weiter hiess. Die Franchise-Partner von Coop führen dabei die Läden nach den Vorgaben von Coop und tun dies in eigener Verantwortung. Beibehalten werden auch die dort geltenden, längeren Öffnungszeiten, versprach Coop.
Insgesamt sind an den Coop-Pronto-Standorten derzeit rund 5800 Mitarbeitende beschäftigt. Sie sind direkt von den Franchisepartnern angestellt und behalten laut Coop ihren Job.
Veränderungen wird es hingegen beim Einkauf von Mineralölprodukten geben. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit werde der Treibstoff künftig von diversen Lieferanten beschafft, unter anderem weiterhin auch von Phillips 66, liess Coop dazu verlauten.
(sda/hap)