Sterblichkeit, Ansteckung, Verbreitung

Das Coronavirus und die saisonale Grippe im Vergleich

30.03.2020, 14:23 Uhr
· Online seit 26.02.2020, 16:44 Uhr
Das Coronavirus ähnelt der saisonalen Grippe. Trotzdem unterscheiden sich die beiden Krankheiten – vor allem in ihrer Verbreitung und der Sterblichkeitsrate. Wir haben den Vergleich gemacht.
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Das Coronavirus, offizieller Krankheitsname ist COVID-19, wird oft mit der saisonalen Grippe, Influenza genannt, verglichen. Doch sind sich die beiden Krankheiten wirklich so ähnlich? Hier die wichtigsten Fakten:

Krankheitsbild

  • Grippe: Plötzlich auftretendes hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten, Hals- und Schluckweh, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwindel und Appetitverlust.
  • Coronavirus: Ähnlich wie bei einer Grippe treten ein unspezifisches Unwohlsein, Müdigkeit und Fieber auf. Es folgen meist Atemwegssymptome, typisch ist ein trockener Husten. Halsschmerzen, Kurzatmigkeit und Muskelschmerzen sind weitere Symptome, die auftreten können. Auf eine Infektion könnte auch der Verlust von Riech- und Geschmackssinn hinweisen, diese Symptome sind aber noch nicht offiziell bestätigt. Weniger häufig für Coronavirus-Infektionen sind: Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptome, Bindehautentzündung und Schnupfen. 

Risikogruppen

  • Grippe: Vorwiegend Menschen mit einem erhöhten Risiko für Grippekomplikationen: Schwangere, Frühgeborene, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen.
  • Coronavirus: Gleiche Risikogruppe wie bei der Grippe. Vor allem Menschen ab 60 Jahren sind gefährdet, einen schlimmeren Verlauf des Virus zu erleiden. Weiter sind Personen mit Bluthochdruck,
    Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen und Krebs gefährdet.

Ansteckungsgefahr

  • Grippe: Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Stunden bis drei Tage.
  • Coronavirus: Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit kann vier bis 14 Tage betragen.

Verbreitung

  • Grippe: 0,9 bis 2,1 Personen steckt ein Kranker im Schnitt an.
  • Coronavirus: 1,5 bis 4,5 Personen steckt ein Kranker im Schnitt an.

Sterblichkeitsrate

  • Grippe: Sterblichkeitsrate von etwa 0,1 Prozent.
  • Coronavirus*: Sterblichkeitsrate von etwa 4 Prozent in China und 2 Prozent innerhalb der Schweiz. Die Sterblichkeit varriert zwischen den Ländern stark. So liegt die höchste Sterblichkeit mit 11 Prozent in Italien, der weltweite Durchschnitt liegt bei 4,7 Prozent. (Stand, 30. März 2020)

*zur Sterblichkeitsrate beim Coronavirus muss angemerkt werden, dass sie noch nicht abschliessend beurteilt werden kann. Es ist möglich, dass es mehr milde Verläufe gibt als bisher angenommen. Personen, die keine starken Symptome haben, also keinen Arzt aufsuchen und so in keiner Statistik auftauchen. Entsprechend könnte die Sterblichkeitsrate tiefer sein. «Aus den Daten, die wir bis jetzt haben, ist es schwierig, abzuschätzen, ob wir einfach nur die Spitze des Eisbergs sehen», sagt Philipp Kohler, Oberarzt in der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital St.Gallen. 

Behandlung

  • Grippe: Eine Grippeimpfung ist im vorhinein möglich. Bei Ausbruch der Krankheit gibt es aber noch kein Medikament. Die Grippe kann nur symptomatisch behandelt werden.
  • Coronavirus: Gegen das Virus gibt es noch kein Medikament. Es können nur die Symptome behandelt werden.
veröffentlicht: 26. Februar 2020 16:44
aktualisiert: 30. März 2020 14:23
Quelle: BAG/WHO

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