Hausstaubmilben

Das grosse Krabbeln beginnt: So wirst du Milben los

21.05.2023, 17:16 Uhr
· Online seit 22.04.2023, 19:21 Uhr
Bald haben die Hausstaubmilben ihre Hauptvermehrungszeit. Vor allem Allergikern machen die Tierchen zu schaffen. Ob auch du eine professionelle Matratzenreinigung brauchst oder dir das Geld sparen kannst, erfährst du hier.
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Milben sind für rund 90 Prozent der Menschen harmlos und übertragen keine Krankheiten. Doch wer Allergiker ist, wird sie das ganze Jahr über spüren: durch Schnupfen, Juckreiz und einer gelegentlichen Bindehautentzündung der Augen. Seltener reagieren Betroffene mit Asthma. Milbenallergien gehören zu den häufigsten Allergien in Innenräumen.

Was sind Hausstaubmilben eigentlich?

Milben sind winzige, von blossem Auge nicht sichtbare Spinnentierchen. Sie kommen in fast jeder Wohnung vor, und zwar das ganze Jahr über. Sie ernähren sich gerne von menschlichen und tierischen Hautschuppen und fühlen sich unter warmen Bedingungen und einer Luftfeuchtigkeit von über 50 Prozent besonders wohl. Darum leben sie vor allem in unseren Matratzen, Bettdecken, Kopfkissen, Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen und in Tierkäfigen.

Die Hauptvermehrungszeit der Hausstaubmilben ist von Mai bis Oktober. Wenn wir mit Heizen beginnen und die Luftfeuchtigkeit abnimmt, stirbt die grösste Menge der Milben ab. Perfekte Bedingungen, um den Milben in deinem Bett den Garaus zu machen, sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt: Wenn kalte Polarluft über die Schweiz zieht. Milben überleben nämlich Minusgrade nicht.

Ungeziefer, das Sorgen macht

Mit dem Gedanken, dass immer ein paar hartnäckige Tierchen überleben werden, müssen wir uns jedoch abfinden. Manuel Wegmann, Geschäftsführer der Firma Anticimex, einem Unternehmen für moderne Schädlingsbekämpfung, sieht in der Milbenbekämpfung keine grossen Probleme. Mit einfachen Tipps lassen sie sich einfach in Schach halten, erzählt Wegmann.

Eher Sorgen machten den Leuten derzeit Ameisen. Ab und zu auch Wespen, obwohl es für sie noch etwas früh ist. Ausrücken wegen einer Milbenplage musste die Firma nie. Was aber häufig gefragt sei, ist seine Expertise wegen Nagern, Mäusen und Ratten und öfters auch Kakerlaken.

«Reinlichkeit ist tief verankert»

Wieder sehr häufig kommen Bettwanzen vor, dies nach einem kurzzeitigen Rückgang während Corona. «Diese bekämpfen wir mit thermischen Methoden. Der Raum wird dann auf 50 Grad erhitzt, das ist sehr effizient», so Wegmann. Chemische Mittel vermeidet die Firma, wenn möglich.

Marcus Schmidt, Projektleiter Schädlingsprävention der Stadt Zürich, sagt, dass eine professionelle Matratzenreinigung zwar für die Firmen ein gutes Geschäft darstellt, nicht aber zwingend nötig ist. «So eine Reinigung hat eher einen psychologischen Effekt. Reinlichkeit ist bei Schweizerinnen und Schweizern sehr tief verankert.» Die Hygiene werde dadurch nicht verbessert. Nur für allergische Personen mache es tatsächlich Sinn.

Das kannst du gegen Hausstaubmilben tun

  • Regelmässiges Abstauben und dreimal täglich die Fenster öffnen: Lüften unter Durchzug reicht normalerweise vollkommen aus.
  • Als Allergikerin sollte man milbendichte, synthetische Matratzenüberzüge und Duvets verwenden. Auf Teppiche und Vorhänge sollte verzichtet werden, um Staubansammlungen mit Milbenkot zu vermindern. Besser sind hier Laminat- oder Parkettböden.
  • Produkte zur Bekämpfung der Milben in der Wohnung werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht empfohlen.
  • Die Bettwäsche immer bei 60 Grad waschen, denn bei 58 Grad sterben die Tierchen. Die Bettwäsche sollte alle zwei Wochen ausgetauscht werden. Wer nackt schläft oder viel schwitzt, sollte sogar wöchentlich die Laken tauschen.
  • Teebaumöl. Aus einer Mischung aus 30 Milliliter Teebaumöl und Wasser, kannst du Bett und Textilien besprühen. Auch beim Wischen der Böden kann man ein paar wenige Tropfen Teebaumöl in das Wischwasser geben, um Milben zu bekämpfen.
  • Textilien, die befallen sein könnten, beispielsweise Vorhänge, sollten in einem angemessenen Abstand gereinigt werden. Polstersessel und anderes Rauminventar, welche sich nicht oder nur sehr mühsam reinigen lassen, kannst du auch einige Stunden in die Sonne stellen. Die Milben werden durch die direkte trockene Wärme der Sonnenstrahlen abgetötet.
  • Kleine und grosse Teppiche sollten regelmässig draussen ausgeklopft werden. Dafür ziehst du dir am besten eine Atemschutzmaske an, um Hautkontakt zu vermeiden.
  • Bei eisigen Temperaturen von minus 12 Grad Kälte, kann man die Bettwäsche für mindestens 12 Stunden auf den Balkon hängen und die Matratze ebenfalls nach draussen stellen. So lässt sich alles einmal «durchfrosten», anschliessend absaugen und von den Milben grösstenteils befreien.
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veröffentlicht: 22. April 2023 19:21
aktualisiert: 21. Mai 2023 17:16
Quelle: ZüriToday

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