Mehrere Tausend Personen haben sich am frühen Samstagnachmittag in Bern beim Wankdorfstadion für einen Pride-Umzug versammelt. Die «Pride» beendet auch den Sportanlass Eurogames 2023, der sich an die LGBTIQ-Gemeinschaft richtete und seit Mittwoch in Bern sttatgefunden hat. Insgesamt haben laut der Nachrichtenagentur Keystone-SDA rund zehntausend Personen am Umzug teilgenommen.
Der Umzug durch Berns Innenstadt verlief friedlich, wie ein Reporter von Keystone-SDA vor Ort feststellte. Auf Anfrage von BärnToday sagt die Kantonspolizei Bern, dass es zu keinen Zwischenfällen gekommen sei.
Quelle: Tele Bärn / CH Media Video Unit / Jeannine Merki
Kurz nach dem Start der Pride begann es zu regnen, was die Teilnehmenden der LGBTIQ- Pride (lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer) nicht davon abhielt in farbenfrohen Kleidungen für Gleichstellung zu demonstrieren. Der Umzug dauerte knapp zwei Stunden.
Angekommen auf dem Bundesplatz verliessen mehrere hundert Personen den Anlass, wohl auch aufgrund des regnerischen Wetters. Vor dem Bundeshaus wurde eine grössere Bühne installiert und eine DJ sorgte mit Musik für Stimmung. Verschiedene Getränke- und Essensstände boten rund um den Platz ihre Verpflegung an. Einige Stände verkauften Pride-Artikels und auch die Berner Kantonspolizei hielt einen Stand.
Für den Umzug erwarteten die Organisatorinnen und Organisatoren 6000 bis 8000 Personen, wie Nik Eugster, Medienchef des Anlasses, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. An der Kundgebung demonstrieren vor allem Personen aus der LGBTIQ-Gemeinschaft (lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer) mit farbenfrohen Kleidungen für Gleichstellung.
Fest auf dem Bundesplatz
Am frühen Abend hielten Anna Rosenwasser, LGBT-Expertin und feministische Autorin, sowie Tamara Funiciello, Nationalrätin (SP/BE), Reden. Im Anschluss waren verschiedene Konzerte unter anderem von Nemo und Naomi Lareine geplant. Der Anlass auf dem Bundesplatz diente auch als Schlusszeremonie für die Eurogames 2023.
Letztmals fand vor sechs Jahren eine Pride-Kundgebung in Bern statt. Damals nahmen im Jahr 2017 mehrere Tausend Personen an der «Pride Ouest» teil.
Folgende Strassen sind in Bern wegen des Umzugs in beide Richtungen gesperrt:
- Papiermühlestrasse: zwischen Schermenweg und Laubeggstrasse
- Theaterplatz: zwischen Kornhausplatz und Amthausgasse
- Amthausgasse: zwischen Casinoplatz und Bundesplatz
- Nydegggasse: zwischen Nydegggasse und Gerechtigkeitsgasse
- Gerechtigkeitsgasse: zwischen Nydegggasse und Kramgasse
- Kramgasse: zwischen Gerechtigkeitsgasse und Kornhausplatz
- Aargauerstalden: zwischen Papiermühlestrasse und Grosser Muristalden
- Grosser Muristalden: zwischen Aargauerstalden und Nydegggasse
Nach vier Tagen queeren Sport sind die Eurogames in Bern zu Ende
Die Eurogames 2023 in Bern sind am frühen Samstagnachmittag nach vier Tagen zu Ende gegangen. Die Organisatorinnen und Organisatoren zogen eine positive Bilanz des Sportanlasses, der sich in erster Linie an die LGBTIQ-Gemeinschaft richtete.
Die Wettkämpfe in 20 Sportarten und mit über 2300 Athletinnen und Athleten verliefen ohne Zwischenfälle, wie das Organisationskomitee am Samstag mitteilte. Dank dem guten Wetter hätten alle Turniere durchgeführt werden können.
Bei den verschiedenen Disziplinen gab es nebst den zwei üblichen Gender-Kategorien «männlich» und «weiblich» auch eine dritte Kategorie für non-binäre Personen. Insgesamt seien rund 500 Medaillen in den verschiedenen Disziplinen verteilt worden.
Mehr Sichtbarkeit für LGBTIQ-Menschen
«Es ging darum, inklusiven Sport zu erleben und Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen», liess sich Greg Zwygart, Co-Präsident der Eurogames, zitieren. Ein weiteres Ziel des Anlasses war auch den LGBTIQ-Menschen (lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer) im Sport mehr Sichtbarkeit zu geben.
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Mit dem «Village», dem Athletinnen- und Athletendorf, beim Berner Münster und indem die Stadt Bern Regenbogen-Fahnen in mehreren Gassen der Altstadt aufhängen liess, habe der Anlass viel Sichtbarkeit erhalten. Auch die vielen Medienberichte hätten diesem Ziel gedient, sagte Nik Eugster, Medienchef des Anlasses, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.
In den sozialen Medien kam es im Vorfeld der Eurogames zu kritischen und gehässigen Kommentaren in Bezug auf die LGBTIQ-Gemeinschaft. Dies zeige, dass es eine solche Veranstaltung brauche, sagte Eugster. Sie sei wichtig, in einer offenen und toleranten Gesellschaft leben zu können.
(sda/ade)