Bankenwelt

Das musst du zur Generalversammlung der Credit Suisse wissen

04.04.2023, 06:50 Uhr
· Online seit 04.04.2023, 05:45 Uhr
Die Credit Suisse bröckelte schon, als die Einladung für die Generalversammlung am 14. März versandt wurde. Was fünf Tage später passierte, hat aber kaum jemand erwartet: Die UBS schluckt die CS und wird zur Mega-Grossbank. Was das für die Generalversammlung bedeutet.
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Wieso ist diese Generalversammlung besonders?

Es wird voraussichtlich die letzte Generalversammlung der CS sein, bevor sie von der UBS übernommen ist. Die GV der UBS folgt nur einen Tag später. Am Dienstag können die Kleinaktionäre ihrem Unmut ein letztes Mal freien Lauf lassen. Seit der Pandemie sind sie erstmals wieder eingeladen. In den drei Jahren zuvor fand der Event statt im Hallenstadion in kleineren Locations statt, Aktionäre konnten den Event online mitverfolgen.

Welche Bedeutung hat die CS-GV bei den Aktionären?

Vor der Pandemie machten sich traditionell Aktionärinnen aus der ganzen Schweiz auf den Weg nach Zürich. Im Jahr 2019 waren es rund 1300 Aktionäre, bei denen auch der gesellige Teil mit Apéro nicht zu kurz kam.

Wie steht's um die Dividende?

Den Dividendenantrag hat der Verwaltungsrat gestrichen. Mit der geplanten Not-Übernahme durch die UBS, welche auch Staatsgarantien in Milliardenhilfe vorsieht, darf die CS gar nicht mehr Kapital ausschütten. Trotz eines Jahresverlusts 2022 in der Höhe von 7,3 Milliarden Franken hatte der Verwaltungsrat eine Dividende von 5 Rappen je Aktie vorgeschlagen.

Wird es Protestaktionen geben?

Eigentlich ist nicht klar, was passieren wird. Die CS-GVs waren immer auch Anlass für Proteste – ausserhalb des Hallenstadions, aber teilweise auch im Gebäude. 2017 etwa seilten sich zwei Klimaaktivisten während der Rede des damaligen Konzernchefs Tidjane Thiam vom Dach ab und präsentierten ein Transparent gegen das Engagement der Bank in einem umstrittenen Erdölpipeline-Projekt in den USA.

Bleibt Axel Lehmann Verwaltungsratspräsident?

Alle Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich zur Wiederwahl. Darunter auch VR-Präsident Axel Lehmann. Doch einen Tag vor der Generalversammlung legt nun der norwegische Staatsfonds eine Kursänderung ein. Er stimmt für die Abwahl von Lehmann, wie das Online-Portal «Cash» schreibt. Relevant ist das, weil der Staatsfonds aktuell 1 Prozent am Kapital der CS hält. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Konsequenzen eine Wahl beziehungsweise Nicht-Wahl noch hätte.

Wie wichtig ist diese GV für die Bankenwelt?

Die letzte CS-GV in der 166-jährigen Geschichte hat im Grunde keine Schlagkraft mehr. Einige Traktanden wurden gar kurzfristig gestrichen, so etwa der Dividendenantrag. Zudem ist einiges passiert seit dem Versand der Einladungen für die Versammlung. Dort sprach Lehmann noch von den Plänen zur Neupositionierung und von einer «neuen» Credit Suisse.

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(log/sda)

veröffentlicht: 4. April 2023 05:45
aktualisiert: 4. April 2023 06:50
Quelle: Today-Zentralredaktion

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