Nicht als Fake erkennbar

Dealer beliefern Ungeimpfte mit Fake-Zertifikaten – Bund handelt

· Online seit 16.07.2021, 12:04 Uhr
Sommerzeit, Reisezeit. Doch ohne Impfung, Genesung oder Test lassen die meisten Länder niemanden rein. Neu verkaufen Kriminelle gefälschte Covid-Impfzertifikate, die sich kaum von den Originalen unterscheiden.
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Beim Schweizer Covid-Zertifikat beissen sich Kriminelle die Zähne aus – es sei fälschungssicher, so der Bund. Doch Impfzertifikate aus dem Ausland lassen sich relativ einfach fälschen, wie watson-Recherchen zeigen.

Ungeimpfte können für rund 150 Franken ein falsches Covid-Zertifikat im Internet kaufen. Der Verkäufer übermittelt anonym ein gültiges digitales Covid-Zertifikat als PDF. Gedealt wird über einen sicheren Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass niemand die Nachrichten mitlesen kann. Von wo diese Fake-Zertifikate stammen, lässt sich nicht zurückverfolgen – doch offenbar werden diese über autorisierte Kanäle ausgestellt.

Nicht als Fake erkennbar

Die in Deutschland und in anderen EU-Staaten generierten Fake-Zertifikate betreffen die Schweiz direkt: Sie sind auch bei uns gültig und eine Fälschung sei mit der Prüf-App nicht erkennbar. Zudem lässt sich aus einem deutschen Fake-Zertifikat ein gültiges Schweizer Light-Zertifikat generieren, welches zwei Tage gültig ist.

Bund prüft Massnahmen gegen Betrug

Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation reagiert aufgrund der Recherchen und will handeln: «Das BIT ist dem Thema nachgegangen. Es klärt mit dem BAG, ob die Möglichkeit, ein Light-Zertifikat zu erstellen, auf in der Schweiz ausgestellte Zertifikate eingeschränkt wird», so BIT-Sprecherin Sonja Uhlmann gegenüber watson.

In der Schweiz gab es bisher keine missbräuchlichen Fälle. Doch gegenüber den Ausland-Fakes bleibe man bisher machtlos, so die Behörden.

(kmu)

veröffentlicht: 16. Juli 2021 12:04
aktualisiert: 16. Juli 2021 12:04
Quelle: PilatusToday

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