Ebenso stehen für den Güterverkehr wieder mehr Kapazitäten zur Verfügung. Knapp 13 Monate nach der Entgleisung eines Güterzugs am 10. August 2023 konnte der Betrieb durch den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt heute Morgen wieder vollständig aufgenommen werden.
«Der Gotthard-Basistunnel verbindet nicht nur die Deutschschweiz und das Tessin, sondern auch den Norden und den Süden des Kontinents und ist zentral für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa. Diese wichtige Rolle kann er nun wieder uneingeschränkt wahrnehmen», betont Bundesrat Albert Rösti die Wichtigkeit des Tunnels bei dessen Wiederinbetriebnahme.
Halbstundentakt und wieder mehr Kapazität
Reisende gelangen wieder eine Stunde schneller von der Deutschschweiz ins Tessin und umgekehrt – neu den ganzen Tag über halbstündlich.
Ausserdem verkehren wieder alle Direktverbindungen nach Italien: Neben Mailand und Venedig sind auch Genua und Bologna wieder umsteigefrei aus der Schweiz erreichbar. Auch die trinationale Verbindung von Frankfurt nach Mailand verkehrt wieder. Neu fährt auf dieser Strecke der Giruno und sie führt über Zürich statt über Luzern.
Im Güterverkehr fahren wieder sämtliche Züge durch den Basistunnel. Dadurch profitieren wieder alle Güterverkehrskunden von einem Fahrzeitgewinn von 60 bis 75 Minuten. Bis zu 20 Prozent der Güterzüge fuhren bis zuletzt noch über die Panoramastrecke.
SBB-CEO bedankt sich für die Geduld
Die SBB bezifferten den durch die Zugentgleisung entstandenen Sachschaden – einschliesslich entgangener Erträge – auf etwa 150 Millionen Franken.
«Wir freuen uns sehr, dass unsere Kundinnen und Kunden wieder schneller zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin reisen und von einem noch dichteren Takt profitieren können. Im Namen der SBB danke ich ihnen, wie auch den Güterverkehrskunden, für die Geduld und das Verständnis während der letzten 13 Monate. Zahlreiche Mitarbeitende haben unter schweren Bedingungen gearbeitet – Tag und Nacht. Auch ihnen danke ich herzlich», sagte SBB-CEO Vincent Ducrot.
Der Urner Regierungsrat Urban Camenzind sagte: «Für den Kanton Uri ist der Gotthard-Basistunnel eine wichtige Verbindung zu unserem südlichen Nachbarkanton. Ab heute sind unsere beiden Kantonshauptorte wieder in einer guten halben Stunde mit dem Zug erreichbar. Darüber freuen wir uns sehr.»
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Angebot nach Entgleisung schrittweise erhöht
Nach der Entgleisung wurden Personenzüge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin über die Panoramastrecke geleitet. Zwölf Tage nach der Entgleisung konnten dann auch wieder erste Güterzüge durch die unbeschädigte Oströhre verkehren, nach weniger als zwei Monaten auch wieder einzelne Reisezüge. Auch für den Freizeitverkehr wurde die Anzahl Züge an den Wochenenden nach und nach erhöht.
Wie es im Gotthard-Basistunnel nach der Entgleisung ausgesehen hast, siehst du im folgenden Video.
Quelle: TeleZüri / Oliver Spieser / CH Media Video Unit / Katja Jeggli
(red. / sda)