Vermischtes

Die erste Sturmfront ist vorüber: Wie «Sabine» die Schweiz im Griff hat

10.02.2020, 13:37 Uhr
· Online seit 10.02.2020, 13:08 Uhr
Umgestürzte Bäume stehen Autos und Zügen im Weg. Das führt vielenorts zu Verspätungen. Vereinzelt hat «Sabine» auch Stromleitungen heruntergerissen. So die vorläufige Bilanz des Wintersturms.
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(sat) Seit Mitternacht hat der Wintersturm «Sabine» auch die Schweiz im Griff. Und zwar im Strassen- und Schienenverkehr als auch am Himmel. Zu Beginn waren es laut der Verkehrszentrale «Viasuisse» vor allem Hauptstrassen, die von umgestürzten Bäumen blockiert waren. Dies namentlich im Mittelland respektive in den Regionen Schaffhausen, Aargau, Solothurn, Jura, Bern und Zentralschweiz. An den Flughäfen Basel-Mulhouse, Genf und Zürich wurden bislang Dutzende Starts und Landungen gestrichen.

Gerade an Orten, wo Hauptstrassen durch Waldgebiete führen, dürften die Aufräumarbeiten laut «Viasuisse» länger dauern. Grund: Die Wälder sind wegen des anhaltenden Sturms aktuell nicht sicher (siehe auch Kasten unten).

Zwei Züge fahren in umgestürzte Bäume

Bei Wald (ZH) fuhr am Vormittag eine S-Bahn in einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde laut Kantonspolizei Zürich niemand, es entstand jedoch grosser Sachschaden. Am frühen Morgen war es bereits bei Moutier im Berner Jura ebenfalls zu einer Kollision zischen einem Regionalzug und einem Baum gekommen. Auch dort gab nach Polizeiangaben keine Verletzten. Zwischen Thusis und Tiefencastel war am Montagmittag die Bahnlinie der RhB unterbrochen wegen Schäden des Sturmtiefs «Sabine». Ebenfalls war am Montagvormittag die Bahnlinie zwischen Olten und Luzern von Sturmschäden betroffen.

Am Montagmittag waren laut «Viasuisse» wegen «Sabine» zudem weitere Strassen gesperrt: In der Region Zürichsee die Hauptstrasse über den Hirzel (zwischen Wädenswil und Hirzel). Reisenden Richtung Zentralschweiz empfiehlt die TCS-Verkehrsinfozentrale via die A3 und A4 zu fahren. Auf der A3 ist zudem – in Richtung Chur – die Einfahrt Horgen zu. Auch hier hat «Sabine» laut «Viasuisse» ihre Spuren hinterlassen. Mit Behinderungen rechnen müssen aktuell auch Verkehrsteilnehmende in der Ostschweiz: Auf der A1 Richtung St. Gallen ist die rechte Spur durch umgestürzte Bäume blockiert. Dies zwischen Rheineck und der Verzweigung Meggenhus.

Bislang Rekord: 166 Km/h auf Gütsch oberhalb von Andermatt

Während «Sabine» im Mittelland fürs Erste etwas abgeflacht ist, erreicht sie zum Mittag die Alpen. MeteoNews meldet auf Twitter die bislang höchste gemessene Windgeschwindigkeit mit 166 Stundenkilometern vom Gütsch oberhalb Andermatt (UR). An zweiter Stelle liegt der Säntis (AI) mit 162 Km/h und auf Platz drei das «Hörnli» in Hinwil (ZH) mit 153 Km/h. Laut MeteoSchweiz wird der zweite, schwächere Peak von Sturmtief «Sabine» in der Nacht auf Dienstag.

In der Romandie hat Ciara – wie «Sabine» im Welschland genannt wird – laut Informationen von Radio RTS bislang vorab im Jurabogen gewütet. So seien etwa Zuglinien nach Le Noirmont (JU), Tavannes (BE), Saignelégier (JU), La Chaux-de-Fonds (NE), Neuchâtel, Porrentruy (JU) oder Bonfol (JU) von umgestürzten Bäume betroffen oder die Verbindungen zeitweise gar ausgefallen.

Alpen schützen das Tessin noch vor dem Wintersturm

Das Tessin wiederum profitiert laut Marco Gaia noch von der geschützten Lage hinter dem Alpenhauptkamm. Wie der Meteorologe von MeteoSvizzera am Montagvormittag im Radio RSI ausführte, mag die Häufung von gleich zwei Sturmtiefs – nach «Petra» vor knapp zwei Wochen – zwar etwas aussergewöhnlich erscheinen. Doch Winterstürme seien eben – wie dies der Name schon sage – ein typisches Wetterphänomen dieser Jahreszeit. Und da könnten eben auch mal zwei, drei Stürme in kurzer Zeit aufeinander folgen.

Weit grössere Auswirkungen des Sturmtiefs «Sabine» werden derweil aus Deutschland, Österreich und Frankreich gemeldet. Während im nördlichen Nachbarland der Fern- und teilweise auch der Regionalverkehr der Bahnen bis am Abend weitgehend eingestellt ist, werden aus Frankreich derzeit vor allem grössere Stromausfälle gemeldet.

veröffentlicht: 10. Februar 2020 13:08
aktualisiert: 10. Februar 2020 13:37
Quelle: CH Media

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