Rapper gegen Pandemie

«Die Fantastischen 4» wollen mit Corona-App in die Schweiz

04.04.2021, 08:50 Uhr
· Online seit 04.04.2021, 07:31 Uhr
Die Altherren des deutschen Rap, «Fanta 4», haben die Contact-Tracing-App «Luca» mitentwickelt. In Deutschland starten sie damit gerade so richtig durch – und auch Expansionspläne sind schon vorhanden.
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Die Contact-Tracing-App «Luca», die von der Musikgruppe «Die Fantastischen Vier» mitentwickelt wurde, ist in Deutschland ein Renner. Nun wollen die Betreiber in die Schweiz expandieren, wie der Rapper Smudo gegenüber der «SonntagsZeitung» bestätigt: «Wir stellen das Luca-System gerne in der Schweiz zur Verfügung», sagt er. «Je mehr Leute mitmachen, desto besser. Das Virus kennt keine Grenzen.»

Lösung für Wirte, Veranstalter und Ladenbesitzer

Mit der Luca-App können Wirte, Konzertveranstalter oder Ladenbesitzer ihre Besucherinnen und Besucher mit einem QR-Code, der mit dem Handy gescannt wird, ein- und auschecken lassen. Der Vorteil in Deutschland ist, dass die Gesundheitsämter an das System angeschlossen sind. Diese können im Falle von positiv Getesteten die besuchten Lokalitäten und Kontaktpersonen viel schneller als mit den bisherigen Lösungen warnen.

Luca soll damit helfen, Infektionsketten zu unterbrechen und den Ausstieg aus dem Lockdown zu beschleunigen. Bereits arbeiten rund 100 Gesundheitsämter in Deutschland mit Luca und mehrere Bundesländer haben entschieden, es flächendeckend in der Pandemiebekämpfung einzusetzen.

Ein Werbe-Video erklärt, wie die App funktioniert

Ein weiterer Vorteil von Luca: In der App können die Ergebnisse von Schnelltests hinterlegt werden. Bereits im April werden 250 Testzentren in Deutschland an das System angeschlossen sein. Damit können Infektionsketten noch rascher unterbrochen werden. Damit soll der Ausstieg aus dem Lockdown beschleunigt werden, sagt Smudo zur «Sonntagszeitung».

Expansion in die Schweiz möglich

Die App-Betreiber würden das System gerne auch in der Schweiz zur Verfügung stellen. «Je mehr Leute bei der App mitmachen, desto besser. Das Virus kennt keine Grenzen", sagt Smudo. Es gebe einen ersten losen Kontakt mit dem Kanton Graubünden.

Das Expansionsprojekt stösst in der Schweiz aber nicht nur auf Begeisterung. So berichtet die «Sonntagszeitung», dass die Luca-App kürzlich von einem ETH-Team untersucht worden sei. Eine Forscherin kritisiert dabei, dass Luca «Unmengen an sensiblen Daten» sammle und diese auf einem zentralen Server speichere. Das System sei für die Schweiz eine «unmögliche Alternative».

Diese Bedenken werden von Baden-Württemberg, das auf Luca setzt, nicht geteilt. «Die App erfüllt unsere hohen Datenschutz-Standards», sagt Stefan Brink, der Datenschutzbeauftragte des Bundeslands, gegenüber der Wochenzeitung. Die sensiblen Daten seien auf technisch höchstem Stand verschlüsselt, und es liege allein in der Hand der Nutzerinnen und Nutzer, ob, wann und mit wem sie diese teilen möchten.

Dafür sind Fanta 4 eigentlich bekannt

(kra)

veröffentlicht: 4. April 2021 07:31
aktualisiert: 4. April 2021 08:50
Quelle: PilatusToday

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