Lawinengefahr

Die Gefahrenstufe bleibt auch in den nächsten Tagen hoch

09.02.2022, 09:58 Uhr
· Online seit 09.02.2022, 07:53 Uhr
In der letzten Woche ist viel Neuschnee gefallen – dadurch stieg auch die Lawinengefahr in den Alpen. Die Situation entspannt sich vorerst nicht.
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Das schöne Wetter lockt viele Leute in die Berge. Dies, obwohl die Lawinengefahr aktuell hoch ist. Schuld daran sei massiv viel Neuschnee, der letzte Woche gefallen ist, wie Klaus Marquardt von Meteonews gegenüber PilatusToday erklärt. Zusätzlich erlebten wir ein stürmisches Wochenende. Der ganze Neuschnee wurde verweht und sammelte sich an gewissen Stellen. Dadurch konnte sich dieser auf der alten Schneedecke noch nicht festigen. Es entwickeln sich einige «Schwachstellen» in Hängen. Bereits ein Stein, ein Tier oder ein Mensch kann eine Lawine auslösen. «Bei einer Gefahrenstufe von vier bis fünf, kann eine Lawine auch ohne Fremdeinwirkung losgehen», so Marquardt.

Angespannte Situation auch in den nächsten Tagen

Vorerst soll es keinen Neuschnee mehr geben. Dank Hochdruckwetter steigen die Temperaturen in den nächsten Tagen deutlich an. Der Neuschnee hat somit Zeit zu sacken. Das schöne Wetter locke bestimmt auch diese Woche viele Leute in die Berge. Durch den vielen Neuschnee bleibt die Lawinengefahr in den nächsten Tagen hoch. Die Situation dürfe nicht unterschätzt werden.

Schon jetzt viele Opfer durch Lawinen

Insgesamt wurden letztes Wochenende elf Personen von einer Lawine verschüttet. Schweizweit gab es diesen Winter bereits 45 Lawinengeschehen mit Personenbeteiligung (Stand 4. Februar 2022). Diese verteilten sich hauptsächlich vom östlichen Berner Oberland bis in die Ostalpen. Ein Beispiel ist der 40-jährige Skifahrer, der letzten Donnerstag im Gebiet Mot da Ri in Scuol von einer Lawine erfasst wurde und verstarb. Oder ein italienischer Skitourenfahrer, welcher letzten Samstag oberhalb von Reckingen VS bei einem Lawinenabgang getötet wurde. Auch erst gestern wieder ist am Nachmittag oberhalb von Engelberg ein Variantenskifahrer in eine Schneebrettlawine geraten, die er gemäss ersten Erkenntnissen mit einem Kollegen ausgelöst hatte. Er wurde von der Lawine 540 Meter mitgerissen und verletzte sich dabei tödlich.

Fazit ist, ob es geschneit hat oder nicht, heikle «Lawinenhänge» gebe es den ganzen Winter hindurch. Es ist also Vorsicht geboten, zumindest solange die Berge mit dem weissen Glitzermantel bedeckt sind.

(zva)

veröffentlicht: 9. Februar 2022 07:53
aktualisiert: 9. Februar 2022 09:58
Quelle: PilatusToday

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