Ökologie

Die Klangkulisse des Pfynwald-Bodens verstummt in der Nacht

15.03.2022, 09:40 Uhr
· Online seit 15.03.2022, 09:40 Uhr
Forschende haben die Dynamik der Geräuschkulisse im Boden des Pfynwaldes im Kanton Wallis erlauscht. Demnach ist die akustische Vielfalt im Frühling und Sommer am höchsten und steigt am Morgen bis zum frühen Abend an, während es in der Nacht wieder ruhig wird.
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Davon berichtet das Team des Forschungsprojekts «Sounding Soil» um Marcus Maeder von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und Martin Gossner von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Fachblatt «Plos One».

Während zwei Jahren lauschten die Forschenden mit Sensoren, welche Geräusche die Lebewesen im Boden des Pfynwalds im Wallis von sich geben. Demnach zeigen sich deutliche tages- und jahreszeitliche Muster: Wärmt sich der Boden am Morgen auf, werden die Tierchen aktiv und die Geräuschkulisse wird immer vielfältiger - bis sie in der Nacht wieder leiser wird.

Im Frühling und Sommer waren diese tageszeitlichen Muster besonders ausgeprägt. Der Winter hingegen war still, weil sich die Tiere in der kalten Jahreszeit in tiefere Schichten zurückziehen oder in Winterruhe fallen.

Die Forschenden entnahmen zudem Bodenproben und analysierten, welche Organismen sich darin tummeln. So fanden sie heraus, dass es eine signifikante Korrelation zwischen der akustischen Vielfalt und der Vielfalt der Bodentiere gibt.

Diese Erkenntnis eröffne neue Möglichkeiten für das Biodiversitätsmonitoring und die Überwachung des Gesundheitszustand von Böden in Echtzeit. Denn eines ist klar: Gesunde Böden sind laut, nicht gesunde Böden dagegen stiller, weil dort die Biodiversität nicht so gross ist. Der Vorteil der akustischen Messungen sei, dass die zeitaufwändige Entnahme von Bodenproben sowie die anschliessende Laboranalyse entfallen würde, schreiben die Forschenden.

veröffentlicht: 15. März 2022 09:40
aktualisiert: 15. März 2022 09:40
Quelle: sda

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