Die Klangkulisse des Pfynwald-Bodens verstummt in der Nacht
Davon berichtet das Team des Forschungsprojekts «Sounding Soil» um Marcus Maeder von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und Martin Gossner von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Fachblatt «Plos One».
Während zwei Jahren lauschten die Forschenden mit Sensoren, welche Geräusche die Lebewesen im Boden des Pfynwalds im Wallis von sich geben. Demnach zeigen sich deutliche tages- und jahreszeitliche Muster: Wärmt sich der Boden am Morgen auf, werden die Tierchen aktiv und die Geräuschkulisse wird immer vielfältiger - bis sie in der Nacht wieder leiser wird.
Im Frühling und Sommer waren diese tageszeitlichen Muster besonders ausgeprägt. Der Winter hingegen war still, weil sich die Tiere in der kalten Jahreszeit in tiefere Schichten zurückziehen oder in Winterruhe fallen.
Die Forschenden entnahmen zudem Bodenproben und analysierten, welche Organismen sich darin tummeln. So fanden sie heraus, dass es eine signifikante Korrelation zwischen der akustischen Vielfalt und der Vielfalt der Bodentiere gibt.
Diese Erkenntnis eröffne neue Möglichkeiten für das Biodiversitätsmonitoring und die Überwachung des Gesundheitszustand von Böden in Echtzeit. Denn eines ist klar: Gesunde Böden sind laut, nicht gesunde Böden dagegen stiller, weil dort die Biodiversität nicht so gross ist. Der Vorteil der akustischen Messungen sei, dass die zeitaufwändige Entnahme von Bodenproben sowie die anschliessende Laboranalyse entfallen würde, schreiben die Forschenden.