Schweiz

Die Schweiz hat 2022 den zweitwärmsten Sommer erlebt

Wetter

Die Schweiz hat 2022 den zweitwärmsten Sommer erlebt

11.10.2022, 17:34 Uhr
· Online seit 31.08.2022, 17:19 Uhr
Tropennächte, Trockenheit und Hitzetage – der Sommer 2022 hatte betreffend Wetter einige Rekorde zu bieten. Eine Bilanz der Sommermonate Juni, Juli und August zeigt, in welchen Regionen das Klima besonders extrem war.
Anzeige

Mit dem August geht auch der Schweizer Sommer zu Ende. Wie die Temperaturen in den letzten Wochen bereits gezeigt haben, war es keine normale Jahreszeit. Auch die Auswertungen von MeteoNews zeigen nun: Die Schweiz hat 2022 den zweitwärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn erlebt.

2,3 Grad zu warm war der Sommer im Vergleich zur Klimanorm der Jahre 1991 bis 2020. Er liegt damit vor dem ebenfalls heissen Sommer 2018, aber hinter dem Rekord im Jahr 2003. Damals betrug der Überschuss drei Grad. Einzig die Messstation Poschavio/Robbia im Bündnerland mass die höchsten Temperaturen seit dem dortigen Beginn der Aufzeichnungen 1959.

Weniger Tropennächte als 2003

Die Luft war in der Schweiz aber nicht nur warm, sondern auch trocken. Darum kühlte es in der Nacht oft gut ab, was zu weniger Tropennächten führte, als es noch 2003 der Fall war.

Viele Stationen haben den 19. Juli als heissesten Tag des Jahres gemessen. Die hohen Temperaturen zogen sich aber durch alle drei Sommermonate. Während die erste Hitzewelle Mitte Juni anrollte, folgte Mitte Juli die zweite. Das Finale gab es Anfang August. In dieser Phase gab es erneut Höchsttemperaturen, in Genf stieg das Thermometer auf 38,3 Grad.

Örtlich mehr Hitzetage als 2003

Eine Konkurrenz gegenüber 2003 stellte dieses Jahr bezüglich Hitzetage dar – auch wegen der langen Juli-Hitzeperiode im Süden und Westen. In Stabio im Tessin war es an 63 Tagen über 30 Grad warm – zweimal mehr als 2003. In Biasca, nördlich von Bellinzona, waren es gar 65 Hitzetage. Nur knapp hinter dem Jahr 2003 waren Genf, Lugano und Sion.

Ebenfalls einen neuen Rekord registrierte eine Station in Payerne im Kanton Waadt. Dort war die Nullgradgrenze erstmals auf einer Höhe von 5184 Metern.

Regen konnte Trockenheit nicht ausgleichen

Auch die Trockenheit machte der Schweiz zu schaffen. Erst blickte man noch in andere europäische Länder wie Italien, Frankreich und Spanien. Dann verschärfte sich die Situation und auch Schweizer Kantone mussten Feuerverbote aussprechen.

Über das ganze Land gab es 28 Prozent weniger Regen als normal. In einigen Gebieten betrug das Regendefizit sogar bis zu 52 Prozent. Im Südtessin gab es die grössten Unterschiede, beispielsweise in Coldrerio mit 75 Prozent weniger Regen. Auch wenn danach viel Regen gefallen ist: Dieser Niederschlag kann lang anhaltende Dürreperioden nicht ausgleichen.

Im Norden war es sonniger als sonst

Auch betreffend Sonnenstunden war 2022 an einigen Orten der sonnigste Sommer seit Messbeginn. Vor allem auf der Alpennordseite war der Unterschied enorm. Zum Durchschnittswert zeigte sich die Sonne über ein Drittel häufiger. Im Süden war die Abweichung geringer, aber auch dieser liegt über dem Durchschnitt.

veröffentlicht: 31. August 2022 17:19
aktualisiert: 11. Oktober 2022 17:34
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige