Drängeln, Hupen, Auffahren
Zuerst fährt er einem Autofahrer auf der Autobahn zu nahe auf. Dann betätigt er die Lichthupe, überholt und fährt mit viel zu wenig Abstand auf die Normalspur, so dass die überholte Lenkerin auf den Pannenstreifen ausweicht, weil sie Angst hat, «gerammt» zu werden. Dieser Fall wird Anfang Januar vor dem Kreisgericht in Mels behandelt. Dem Angeklagten wird mehrfache grobe Verletzung der Verkehrsregeln vorgeworfen. Dies ist nur einer von vielen Fällen grober Verkehrsverletzung. Eine Umfrage von Comparis zeigt, dass Drängeln auf der Autobahn schon fast zur Normalität gehört.
Jeder zweite schon ausgebremst
81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits durch dichtes Auffahren provoziert wurden. 74 Prozent wurden ausgehupt und über zwei Drittel der Befragten fühlten sich durch provokative Fahrmanöver belästigt. Auch Beleidigungen und wilde Gesten würden immer wieder vorkommen, 58 Prozent waren schon davon betroffen. Jeder zweite wurde bereits von einem anderen Verkehrsteilnehmer ausgebremst. Anlass zu einer Anzeige besteht für die befragten User nicht. Aggressionen und eine raue Umgangsform würden zum Alltag dazu gehören, sind sich die meisten einig.
Die meisten provozieren selber
Vor allem während der Weihnachtszeit, seien die Autofahrer auf der Strasse öfter gereizt, weil sie unter Druck stehen und noch viel erledigen müssen. Dass nicht immer nur die anderen ruppig fahren, gestehen sich die Befragten ein. 60 Prozent geben zu, selber im Strassenverkehr provoziert zu haben. Nur 40 Prozent nehmen für sich in Anspruch, sich gegenüber anderen stets korrekt zu verhalten. Alles in allem funktioniere der Strassenverkehr aber gut: 78 Prozent sind der Meinung, dass die Autofahrer eher zuvorkommend und nett sind.
(abl)