Wirtschaft

Ein Drittel weniger Reisende: SBB im ersten Halbjahr mit 479 Millionen Franken Verlust

· Online seit 10.09.2020, 09:30 Uhr
Wegen der Coronakrise sind rund 34'000 weniger GAs im Umlauf als noch vor dem Ausbruch der Pandemie. Dafür ist die Nachfrage bei den Halbtax-Abos leicht gestiegen.
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(sku) Die Coronakrise und die damit verbundenen Auswirkungen wie der Lockdown oder das vermehrte Arbeiten von zu Hause aus schlugen sich massiv auf die Zahlen der SBB aus. Wie die Schweizerischen Bundesbahnen am Donnerstag anlässlich der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen mitteilen, verzeichnen sie einen Rückgang der Generalabonnements um sieben Prozent. Waren vor der Krise noch knapp 500'000 GAs im Umlauf, sind es jetzt rund 34'000 GAs weniger, die entweder zurückgegeben oder nicht mehr erneuert wurden. Nur bei den Halbtax-Abos konnte ein leichter Anstieg der Nachfrage verzeichnet werden, von 2,64 Millionen im Vorjahr auf 2,72 Millionen.

Insgesamt seien im ersten Halbjahr aber ein Drittel weniger Reisende unterwegs gewesen. Daraus resultiert für die SBB ein Halbjahresverlust von insgesamt 479 Millionen Franken. Zum Vergleich: In der Vorjahresperiode verzeichneten die Bundesbahnen ein Plus von 279 Millionen Franken. Dies liegt gemäss SBB hauptsächlich daran, dass das Grundangebot auch während des Lockdowns aufrecht erhalten wurde. Während die Kosten also nur leicht gedämpft werden konnten, sind die Erträge stark eingebrochen.

Seit wieder etwas Normalität eingekehrt ist, nehmen die Passagierzahlen seit Juni wieder zu. Derzeit liegt die Auslastung im Fernverkehr bei 70 Prozent der Auslastung des Vorjahres, die Auslastung im Regionalverkehr bei 80 Prozent. Die SBB rechnen damit, dass die Nachfrage nun wieder schrittweise steigt. Trotzdem bleiben die Aussichten düster: Wegen des Coronavirus erwarten die SBB mittelfristige Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten. Um die Verluste etwas aufzufangen, hat der Bund dem Parlament eine Sonderbotschaft über einen Kredit von 700 Millionen Franken unterbreitet; diese wird zurzeit in der Herbstsession von den Räten behandelt.

veröffentlicht: 10. September 2020 09:30
aktualisiert: 10. September 2020 09:30
Quelle: CH Media

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