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«Essen ist politisch»: Tausende demonstrieren in Bern für eine ökologische Landwirtschaft

22.02.2020, 19:02 Uhr
· Online seit 22.02.2020, 17:38 Uhr
Klimastreikende, Bauern und Umweltbewusste haben am Samstag in Bern für eine «Landwirtschaft mit Zukunft» demonstriert. Sie fordern eine ökologische, regenerative, soziale und klimagerechte Landwirtschaft.
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(sat/att) Wie das organisierende Bündnis «Landwirtschaft mit Zukunft» schreibt, haben sich 4500 Menschen dem Demonstrationsumzug von der Schützenmatte auf den Bundesplatz angeschlossen. Dort fand nach dem üblichen Wochenmarkt die Abschlusskundgebung mit Reden und Musik statt. Laut einem Augenschein vor Ort verlief der Anlass friedlich, die Polizei hielt sich bei ihrem Einsatz zurück. Es kam jedoch zu Verspätungen und Ausfällen auf dem regionalen öV-Netz. Und die effektive Teilnehmerzahl dürfte tiefer liegen als von den Organisatoren mitgeteilt.

Zur Demonstration unter dem Motto «Essen ist politisch» aufgerufen, haben nebst Klimastreikenden unter anderem die Grünen, Greenpeace und der WWF, die Kleinbauern-Vereinigung, die Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre, Brot für alle und Fastenopfer. Die Organisatoren verlangen einen Wandel hin zu einer «sozialen, bäuerlichen und agrarökologischen Land- und Ernährungswirtschaft». Nicht gegen, sondern mit den Bäuerinnen und Bauern sei das heutige Landwirtschaftssystem «umzukrempeln».

Grünen-Präsidentin fordert Senkung des Foodwaste

«Unser aktuelles System ist krank, wir brauchen einen grundlegenden Wandel», fordert Dominik Waser vom organisierenden Bündnis in der Mitteilung. Und Jelena Filipovic lässt sich ergänzend zitieren: «Es ist unsere kollektive Verantwortung, dafür zu sorgen, dass jede und jeder Zugang zu gesundem und gutem Essen hat.» Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit und Politikversagen hätten dazu geführt, dass auf Kosten der Natur und der Bäuerinnen und Bauern Landwirtschaft betrieben werde, so das Bündnis «Landwirtschaft mit Zukunft».

Grünen-Präsidentin Regula Rytz erinnerte am Rand des Umzugs in einem Video-Interview daran, dass ein Drittel der Lebensmittel in der Schweiz ungenutzt im Abfall landeten. Werde dieser Foodwaste verringert, könnten die Landwirte für ihre Produkte automatisch auch «fair vergütet» und «effizienter» werden.

veröffentlicht: 22. Februar 2020 17:38
aktualisiert: 22. Februar 2020 19:02
Quelle: CH Media

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