Fifa-Präsident: Anschuldigungen haben Infantino «hart getroffen»
(dpa/dpo) Gianni Infantino ist von den Anschuldigungen bezüglich seiner Treffen mit dem ehemaligen Bundesanwalt Michael Lauber und deren Auswirkungen «sehr berührt», wie er beim Swiss Economic Forum in Montreux sagte. «Gerade wegen all der Investitionen, die wir in die neu gewonnene Glaubwürdigkeit der Fifa vorgenommen haben, hat mich das wirklich hart getroffen», so der Präsident des Fussball-Weltverbandes.
Er habe sich mit dem Bundesanwalt getroffen, «weil ich die Schatten unserer Vergangenheit endlich vertreiben wollte, denn man kann eine Organisation nicht in die Zukunft führen, wenn man sich nicht mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt hat», räumte Infantino am Freitag an dem Kongress ein. «Dazu gehörten auch die Treffen mit dem Bundesanwalt, um zu prüfen, wie wir die laufenden Verfahren beschleunigen können, von denen einige selbst jetzt noch anhängig sind.»
Verfahren läuft nun auch gegen Lauber
Die geheimen Treffen zwischen Infantino, Michael Lauber und weiteren hatten für den Bundesanwalt juristische Konsequenzen. Die zuständigen Parlamentskommissionen haben inzwischen die Immunität von Lauber aufgehoben, der die Korruptionsermittlungen gegen die Fifa wegen der Vergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar anfänglich leitete. Das angekündigte Strafverfahren von Sonderermittler Stefan Keller kann damit eröffnet werden. Michael Lauber ist nach langem hin und her Ende August von seinem Amt als Bundesanwalt zurückgetreten.
Gegen Infantino laufen ebenfalls bereits Ermittlungen. Die Fifa-Ethikkommission dagegen hat eine Voruntersuchung gegen ihren Präsidenten mangels Beweisen ohne Sanktionen kürzlich beendet. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.