Klimapolitik

Finanzplatz: Bundesrat will Massnahmen gegen «Greenwashing»

11.12.2020, 16:20 Uhr
· Online seit 11.12.2020, 16:08 Uhr
Der Bundesrat beschliesst Massnahmen für einen «nachhaltigen Finanzstandort.» Ins Visier nimmt er unter anderem das sogenannte «Greenwashing», bei dem nachhaltige Geschäftstätigkeit im Umweltbereich vorgetäuscht wird.
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Mit einer Reihe von Massnahmen will der Bundesrat den Schweizer Finanzplatz nachhaltiger gestalten. Dies teilte das Eidgenössische Finanzdepartement am Freitag mit. Bekämpft werden soll unter anderem das sogenannte «Greenwashing», bei dem nachhaltige Geschäftstätigkeit im Umweltbereich vorgetäuscht wird.

Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen werde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt Anpassungen im Finanzmarktrecht ausarbeiten. Dabei soll die Entwicklung in der EU beobachtet werden, so dass Schweizer Unternehmen keine Wettbewerbsnachteile entstünden.

Weiter prüft der Bundesrat, die Empfehlung der «Task Force on Climate-related Financial Disclosures» (TCFD) für Schweizer Unternehmen verbindlich zu machen. Die TCFD spricht für das «Financial Stability Board» (FSB), das von der Weltbank, der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Kommission und Institutionen der Mitgliedsstaaten der G20 ins Leben gerufen worden ist. Der Bundesrat empfehle Firmen bereits jetzt, sich auf freiwilliger Basis an die TCFD-Empfehlungen zu halten, heisst es in der Mitteilung.

WWF kritisiert Vorgehen des Bundesrates als mutlos

Ferner empfiehlt der Bundesrat den Akteuren auf den Finanzmärkten Transparenz: Diese sollten öffentlich machen, wie sie Klima- und Umweltrisiken bei der Vermögensverwaltung berücksichtigten. Ausserdem werde die Ausrichtung einer UNO-Klimakonferenz durch die Schweiz geprüft.

Der WWF Schweiz bezeichnete das Vorgehen des Bundesrates in einer Reaktion vom Freitag als mutlos, da er keinen unmittelbaren Bedarf für Änderungen der rechtlichen Spielregeln sehe. Die EU gehe weiter. Diese führe neue Regeln ein, die klar definierten, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gälten, ausserdem gebe es dort umfassende Anforderungen an die Transparenz.

(wap)

veröffentlicht: 11. Dezember 2020 16:08
aktualisiert: 11. Dezember 2020 16:20
Quelle: CH Media

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