Schweizer Gastfamilien, die Menschen aus der Ukraine bei sich aufgenommen haben, zeigen sich ausdauernder als angenommen. Es gebe zwar Gastfamilien, die aussteigen, aber weniger als befürchtet, schreibt der «Tagesanzeiger». Die Mehrheit der Geflüchteten in der Schweiz sei weiterhin privat untergebracht.
Befürchtungen treten nicht ein
Anfangs waren die Behörden skeptisch, als sich Zehntausende meldeten, um Flüchtende aus der Ukraine aufzunehmen. Man befürchtete, dass diese Solidaritäts-Welle schnell wieder vorüber gehen könnte. Nathalie Barthoulot, Präsidentin der Sozialdirektorenkonferenz sagte zum Beispiel bereits im Mai gegenüber «Tagesanzeiger» , dass dieses Modell nur als Übergangslösung zu sehen sei. Weiter sagte sie, dass in manchen Fällen auch eine Unterbringung von mehr als drei Monaten funktionieren könne, «Aber das wird vermutlich nicht die Mehrheit sein», so Barthoulot.
Nur wenige müssen umplatziert werden
Sorge bereiteten den Kantonen auch die Sommerferien. Es wurde vermutet, dass speziell während der Ferienzeit die Menschen genug von ihren Mitbewohnenden hätten. Bewahrheitet hat sich diese Sorge nicht. Nur rund fünf bis zehn Prozent der Geflüchteten, die privat untergebracht sind, mussten bisher umplatziert werden.
Wichtiges Werkzeug für die Integration
Laut den Tamedia-Zeitungen rechnet das Staatssekretariat für Migration damit, dass bis Ende Jahr zwischen 85'000 und 120'000 ukrainische Geflüchtete in der Schweiz sein werden.
Zwar melden sich bei der Organisation Campax, die private Angebote entgegen nimmt, weniger Gastfamilien als zu Beginn der Krise, man gehe aber davon aus, dass die Angebote wieder zunehmen würden, sollte der Bedarf wieder steigen. Mit Augenmerk auf die Integration sei eine private Unterbringung für Geflüchtete auch ohne aktuelle Krise sinnvoll.
(sda/roa)