Generika sind in der Schweiz fast doppelt so teuer wie im Ausland
Grund der grösser gewordenen Preisdifferenz für patentgeschützte Medikamenten ist die Wechselkursentwicklung. Bei einem Wechselkurs von 1,11 Franken je Euro waren die 250 umsatzstärksten Originalpräparate im Frühjahr 2021 in der Schweiz um 6,9 Prozent teurer als im vergleichbaren Ausland. Vor einem Jahr waren dieselben Medikamente noch 4,5 Prozent teurer gewesen.
Auch der Preisunterschied für die verglichenen 250 patentabgelaufenen Originalpräparate stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 11,5 von 10 Prozent. Mit Abstand am grössten bleibt die Preisdifferenz aber bei Generika. Diese kosten im Durchschnitt 45 Prozent mehr als im Ausland. Im Vorjahr waren sie erst 42 Prozent teurer gewesen.
Die Prämienzahler spürten die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Preisunterschiede leider sehr direkt, erklärte Santésuisse-Direktorin Verena Nold in der Mitteilung. Sie fordert deshalb einmal mehr das Referenzpreissystem. Dadurch könnten die hiesigen Prämienzahler mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr sparen. «Noch dieses Jahr kann das Parlament dazu Farbe bekennen und sich für die Prämienzahlenden einsetzen», so Nold.
Der Preisvergleich wurde zum zwölften Mal durchgeführt. Dabei wurden die Fabrikabgabepreise in der Schweiz mit denjenigen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden für patentgeschützte und patentabgelaufene Medikamente sowie Generika verglichen.