Ausschluss

Genfer FDP will sich von Pierre Maudet trennen

06.07.2020, 10:45 Uhr
· Online seit 06.07.2020, 10:04 Uhr
Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet verliert nach Bekanntwerden eines pikanten Whatsapp-Chats den Rückhalt seiner Kantonalpartei. Der FDP-Vorstand hat sich am Montag deutlich für seinen Ausschluss ausgesprochen.
Benjamin Weinmann, Genf
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Der politische Rückhalt des Genfer Staatsrats Pierre Maudet in seiner FDP war seit 2018 und dem Bekanntwerden seiner Abu-Dhabi-Luxusreise drei Jahre zuvor bereits klein. Nun ist er auf ein Mimimum geschrumpft. Am Montagmorgen hat sich der kantonale Parteivorstand sich in einer Abstimmung deutlich für den Ausschluss ihres Mitglieds ausgesprochen. Das Resultat: 22 Ja-Stimmen, ein Nein und eine leere Stimmabgabe.

Dass es zu dieser Abstimmung gekommen ist, hat mit Untersuchungen durch die Staatsanwaltschaft zu tun. Anfang letzter Woche berichtete die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» über die Protokolle einer aktuellen Befragung Maudets, die der Zeitung vorliegen. Dazu gehört auch ein Whatsapp-Auszug eines Gesprächs zwischen dem Staatsrat und seines politischen Copains Simon Brandt. Darin wälzten die beiden diverse Möglichkeiten, wie man im Nachhinein Kosten von Maudets 40. Geburtstagsfeier in einer Bar der Hotel-Kette Manotel abrechnen könnte (CH Media berichtete). Die Firma hatte die Feier teils mitfinanziert.

Pierre Maudet hat nun 30 Tage Zeit, gegen den Ausschluss zu rekurrieren. Sollte der 42-jährige einstige FDP-Bundesratskandidat dies tun, würde der finale Entscheid einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung der Partei im September obliegen.

veröffentlicht: 6. Juli 2020 10:04
aktualisiert: 6. Juli 2020 10:45
Quelle: CH Media

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