Swisscom

Geschäftskunden können nicht mehr auf 0900er-Nummern anrufen

25.06.2020, 09:06 Uhr
· Online seit 25.06.2020, 09:05 Uhr
Wessen Swisscom-Handy-Abo über das Geschäft läuft, muss ab dem 29. Juni mit Einschränkungen rechnen. Dann sind Mehrwertdienste gesperrt. Betroffen sind auch Notfallnummern von Spitälern und Arztpraxen.
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«Dieser Dienst ist gesperrt». Das bekommen Tausende Swisscom-Kunden ab dem kommenden Montag zu hören, wenn sie auf eine 0900er-Nummer anrufen. Betroffen sind Kunden, deren Abo über das Geschäft läuft. Der Grund: Ein Bundesgerichtsurteil, das Mehrwertdienste der Swisscom dem Geldwäschereigesetz unterstellt.

Nach diesem Urteil dürfen Kunden pro Jahr nicht mehr als 5000 Franken für solche Mehrwertdienste ausgeben. Nur: Da es bei einem Geschäftsvertrag nur einen Hauptvertrag gibt, würde diese Limite rasch erreicht werden. «Grosskunden haben viele Anschlüsse», sagt Annina Merk von der Swisscom im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF. «Diese erreichen die Limite zum Teil innert zwei Tagen.» Darum hat die Swisscom nun entschieden, dass man diese Dienste für Geschäftskunden sperrt.

Auch den Nachtzuschlag kann man nicht mehr bezahlen

Zu diesen Diensten gehören neben den kostenpflichtigen Nummern auch Dienste wie das Bezahlen des Nachtzuschlags im öV. Und: Auch zahlreiche Spitäler oder ärztliche Notfalldienste benutzen solche 0900er-Nummern. Ab Montag können betroffene Swisscom-Kunden da nicht mehr anrufen. Eine einfache Lösung gebe es nicht, sagt die Swisscom-Sprecherin dem Magazin «Espresso». Alternativ könne es helfen, wenn man den Vertrag aus dem Geschäftsabo auslöst, oder einen neuen Vertrag abschliesst.

Vom Bundesgerichtsurteil ist derzeit explizit nur die Swisscom betroffen. Aber auch Salt und Sunrise müssen sich mit dem Urteil beschäftigen. Gegenüber der Radiosendung gaben beide Unternehmen an, dass man mit der Finanzmarktaufsicht in Kontakt stehe und die Kunden informiere, wenn man genaueres wisse.

(mg)

veröffentlicht: 25. Juni 2020 09:05
aktualisiert: 25. Juni 2020 09:06
Quelle: CH Media

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