Google schiebt Viagogo den Riegel

· Online seit 18.07.2019, 16:37 Uhr
Nach langem Prozess sperrt Google die Anzeigeplätze für die Ticketplattform Viagogo. Mit erfundenen Vorstellungen und überteuerten Tickets machte die Plattform schon lange Schlagzeilen.
Praktikant FM1Today
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Eine Festspielkarte für 275 Franken statt 175 Franken oder eine Tanzvorstellung, welche gar nicht existiert. Beides ist zu finden auf der Ticketplattform Viagogo (FM1Today berichtete). Das grösste Problem dabei ist: Die Plattform zahlt Google viel Geld für Werbung und erscheint so jeweils zu oberst in den Suchanzeigen. Unerfahrene Nutzer klicken auf die Anzeige und werden über den Tisch gezogen. Jetzt reagiert aber Google. Ab sofort gibt es keine Werbeanzeigen mehr für Viagogo.

Sperrdauer unbekannt

Ein Google-Sprecher, zitiert im Artikel auf srf.ch, sagte gegenüber mehreren britischen Medien: «Wenn Menschen unsere Plattform nutzen, um sich Tickets für Veranstaltungen zu bestellen, wollen wir sichergehen, dass sie den Anbietern bestmöglich vertrauen können. Daher haben wir strenge Regelungen und müssen eingreifen, wenn eine Seite gegen unsere Richtlinien verstösst.» Wie lange Viagogo keine Anzeigen schalten darf, ist unklar. Es ist die Rede von «unbestimmte Zeit». Viagogo erscheint in den Suchresultaten aber weiterhin noch weiter unten.

Schweizer Verfahren hängig

Bereits vor fast zwei Jahren kündigte der Suchmaschinenriese Massnahmen an. Seit Herbst 2017 musste man darauf warten. Beschwerden über gefälschte, überteuerte oder erfundene Tickets häuften sich weltweit. Laut FM1Today-Informationen laufen gegen Viagogo in der Schweiz einige Strafklagen. «Es laufen derzeit einige Klagen, hier wurden aber noch keine Verurteilungen ausgesprochen», sagte Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Schweizer Konsumentenschutzes, am 11. Juli gegenüber unserem Newsportal.

Der Konsumentenschutz Schweiz empfehlt, die Tickets nur über die offiziellen Verkaufskanäle (online, per Telefon oder über den offiziellen Verkaufspartner wie Ticketcorner oder Starticket) zu kaufen.
veröffentlicht: 18. Juli 2019 16:37
aktualisiert: 18. Juli 2019 16:37
Quelle: red.

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