Gute Obsternte, doch Most für zwei Jahre an Lager
Die Mosterei Möhl hat diesen Herbst 37'000 Tonnen Mostobst verarbeitet. «Das war mehr als erwartet und liegt bedeutend über dem Schnitt der letzten Jahre», sagt Michael Artho, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Thurgauer Traditionsunternehmens. Nicht nur die Menge des Mostobsts war hoch, sondern auch die Qualität.
Wichtige Anlässe wie Turn- und Schwingfeste fehlten
Doch wegen Corona hat auch die Mosterei Möhl ein ungewöhnliches Jahr erlebt: Im Frühling geriet der Absatzmarkt wegen des Lockdowns enorm unter Druck. «Der Konsum, der in der Gastronomie wegfiel, wurde nicht zu Hause kompensiert», sagt Artho. Auch wichtige Anlässe wie Schwinger- und Turnfeste, wo üblicherweise viel Saft getrunken wird, konnten nicht stattfinden. Immerhin: «Der Sommer lief recht gut, die Schweizer sind in den Ferien zu Hause geblieben und haben Saft vom Fass, Cider oder Shorley in den Bergen und an den Seen getrunken.»
Mosterei Möhl bleibt zuversichtlich
Und dann kam der Herbst: «Es war, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte», sagt Artho. Der Absatz in der Gastronomie brach weg. Entsprechend viel Most liegt derzeit auch bei der Mosterei Möhl auf Lager. «Es dürfte sich um einen Zweijahresbedarf handeln. Doch wir sind zuversichtlich, dass sich mit der Erholung der Gastronomie die Situation bald ändern wird.»
Bei der Mosterei Möhl wird aber nicht einfach abgewartet: «Wir entwickeln laufend neue Innovationen und reagieren auf die geänderten Geschmacks- und Konsumveränderungen der Konsumentinnen und Konsumenten. Man darf auch auf die eine oder andere Innovation aus dem Hause Möhl im nächsten Jahr gespannt sein.»