Härtefall-Branchen fordern rasche Hilfe des Bundes
(rwa) Die Coronakrise habe die Wirtschaft weiterhin eisern im Griff, betonten verschiedene Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag. Existenziell bedroht seien dabei insbesondere die Event-, Schausteller- sowie die Reisebranche. «Die Umsätze sind seit Beginn des Lockdowns zum Teil um über 90 Prozent eingebrochen.» Unzähligen Unternehmen stehe das Wasser bis zum Hals und ihnen drohe, in den nächsten Wochen und Monaten das Geld auszugehen, warnten die Verbände in dem Appell.
Als Rettungsanker sehen sie die Härtefall-Regelung im Covid19-Gesetz, die das Parlament in der Herbstsession verabschiedet hat. Das Tempo wie auch die konkrete Umsetzung liessen aber zu wünschen übrig, kritisieren die Verbände. «Es geht nicht, die heisse Kartoffel den Kantonen zuzuschieben», sagte André Lüthi, Verwaltungsratspräsident von Globetrotter, an einer Telefonkonferenz.
Die Verbände fordern, dass der Bund wieder das Ruder an sich reisst und den gesprochenen Betrag von 200 Millionen Franken für Härtefälle substanziell erhöht. Gemäss Lüthi braucht es mindestens eine Milliarde Franken. In Bundesbern müsse man jetzt aufs Gaspedal drücken. Der Bundesrat hat die Härtefallregelung letzte Woche in eine verkürzte Vernehmlassung verabschiedet. Er wird voraussichtlich nächste Woche seinen definitiven Beschluss fassen.