Schweiz

Herr und Frau Schweizer sind nicht zufrieden mit der Politik

19.02.2020, 10:33 Uhr
· Online seit 19.02.2020, 10:06 Uhr
Die Vimentis-Umfrage zeigt wachsende Unzufriedenheit mit der Schweizer Politik. Am meisten Handlungsbedarf sehen die Befragten bei der Alterspolitik, dem Asylwesen und dem Klimawandel.
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(mg) Die Unzufriedenheit mit der Schweizer Politik nimmt zu: 47 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen sind eher unzufrieden bis unzufrieden. Das geht aus der aktuellen Erhebung von Vimentis hervor. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von fünf Prozent.

Am unzufriedensten mit der Politik sind die Wähler der SVP. Knapp drei Viertel der Wähler der Schweizerischen Volkspartei bezeichnen sich als unzufrieden. Tendenziell nehme die Unzufriedenheit mit zunehmenden Alter und abnehmendem Einkommen zu, schreibt Vimentis. Am zufriedensten mit der Politik in Bern sind die Wähler der CVP und die Westschweizer.

Handlungsbedarf beim Klimawandel

Den grössten Handlungsbedarf sehen die Befragten in der Altersvorsorge. 18 Prozent orten dort die grösste Polit-Baustelle – gefolgt von der Asylpolitik (14 Prozent) und dem Klimawandel (12 Prozent). Auffällig sei, dass bei den jüngsten befragten Stimmbürger der Klimawandel deutlich als wichtigstes Handlungsfeld betrachtet werde.

Insgesamt sehen 62 Prozent der befragten Handlungsbedarf bezüglich Klimawandel. Ausser bei den Wähler der SVP, der EDU und der Lega , finde sich bei allen anderen Parteien eine absolute Mehrheit die einen Handlungsbedarf sieht.

58 Prozent sind der Meinung, dass baldmöglichst der Energiebedarf vollständig durch erneuerbare Energie gedeckt werden soll. Skeptischer ist die Bevölkerung beim Verbot von Kurzstreckenflügen. Knapp die Hälfte spricht sich gegen ein solches aus. Eher befürwortet würde dagegen eine monetäre Abgabe pro Tonne CO2-Ausstoss für Unternehmen.

«Zersplittertes Ergebnis» beim Mindestlohn

Weitere Themenfelder der Vimentis-Umfrage waren die Asylpolitik und Wohlstand und Armut. Dabei zeigte sich eine Mehrheit unzufrieden mit der aktuellen Asylpolitik. Die Hälfte ist der Ansicht, dass vorläufig aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge vom Bund finanziell zu stark unterstützt werden. Gleichzeitig ist eine deutliche Mehrheit der Meinung, dass die Schweiz in den Herkunftsländern Informationsprogramme zum Asylverfahren durchführen solle.

Beim Wohlstand war unter anderem ein gesetzlicher Mindestlohn Umfragen-Thema. Dabei zeigte sich gemäss Auswertung ein «zersplittertes Ergebnis». 30 Prozent sind gegen einen Mindestlohn, 32 Prozent für einen Mindestlohn von 4000 Franken und 29 Prozent für einen anderen Mindestlohn.

Insgesamt haben 21'736 Teilnehmer mitgemacht. Die Vimentis-Umfrage ist laut eigenen Angaben «die grösste politisch neutrale Online-Umfrage zur Zukunft der Schweiz». Gemäss den Machern ist sie repräsentativ.

veröffentlicht: 19. Februar 2020 10:06
aktualisiert: 19. Februar 2020 10:33
Quelle: CH Media

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