Illegale Tierfelle, Haifischzähne und Papageienfedern erschnüffelt

21.07.2016, 16:21 Uhr
· Online seit 21.07.2016, 16:01 Uhr
Ein Spürhund hat in einem Linienbus am Autobahnzoll in Kreuzlingen Schmuckstücke aus Tierfellen, Haifischzähnen und Papageienfedern erschnüffelt. Sie gehörten einem Strassenhändler aus Brasilien, der die illegalen Waren in der Schweiz verkaufen wollte.
Laurien Gschwend
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Im Gepäck hatte der Mann verschiedene Felle und Schmuckstücke mit Teilen von Tieren, die vom Aussterben bedroht und gemäss dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt sind. Unter anderem fanden die Zöllner Fellstücke von Leopard, Gepard und Ozelot, Haifischzähne, zwei getrocknete Seepferdchen sowie Papageienfedern und Hautstücke von Schlangen.

Hohe Busse für den Strassenhändler

Das Grenzwachtkorps beschlagnahmte die Waren auf Verfügung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Der Mann müsse mit einer empfindlichen Busse rechnen und allenfalls eine Kaution hinterlegen, sagte Peter Zellweger, Sprecher der Grenzwache, der Nachrichtenagentur sda.

Was genau geschützt ist, steht im Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES). Deshalb heissen die vom Grenzwachtkorps speziell ausgebildeten Artenschutz-Spürhunde auch CITES-Spürhunde.

Schmuggel am Dienstag aufgedeckt

Derzeit sind fünf solche «Spezialisten» im Einsatz, vier bei der Grenzwache und einer beim BLV. Die Hunde untersuchten meistens Gepäckstücke am Flughafen, sagte Zellweger. Je nach Dienstplan ihres Hundeführers würden sie auch an verschiedenen Grenzposten eingesetzt. Der Schmuggel in Kreuzlingen sei am Dienstag im Rahmen einer Stichprobe aufgedeckt worden.

Die Ausbildung der Artenschutz-Spürhunde dauert zwei Jahre. Während der «Lehre» werden ihnen die Gerüche von Elfenbein, Fellen oder Leder vorgesetzt. Dies geschieht immer in Kombination mit einem Spielzeug, das aus einem zusammengerollten Tuch besteht. Somit verbinden die Tiere den Geruch mit dem Spielen und sind deshalb mit grossem Eifer am Werk.

 

veröffentlicht: 21. Juli 2016 16:01
aktualisiert: 21. Juli 2016 16:21
Quelle: SDA

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